Die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD). Foto: dpa

Der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney zufolge führen Unterschiede bei der Bildung eher zu Integrationsproblemen als verschiedene Religionen.

Der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney zufolge führen Unterschiede bei der Bildung eher zu Integrationsproblemen als verschiedene Religionen.

Stuttgart - Unterschiede bei der Bildung führen aus Sicht von Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) eher zu Problemen als verschiedene Religionen. „Oft soll es vermeintlich die Religion sein, die uns trennt und Integrationsprobleme bereitet. Aber fehlende Bildung, fehlende Sprachkenntnisse und vorschnelle Interpretationen anderer Lebensweisen fallen viel drastischer ins Gewicht“, sagte sie am Montag nach einem Treffen des Runden Tischs Islam in Stuttgart laut Mitteilung. Sie berief sich dabei auf eine aktuelle Studie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.

Diese habe gezeigt, dass der Unterschied zwischen Moralvorstellungen und Werten von Muslimen und Christen gar nicht so groß sei wie viele meinten. Dagegen habe der Bildungsgrad einen großen Einfluss auf Einstellungen. Menschen mit geringem Bildungsgrad und gesellschaftlichen Status vertreten demnach traditionellere Ansichten. Die Autoren der Studie kämen zu dem Schluss, dass der zentrale Faktor, der hinter vermeintlich religiösen Unterschieden steht, die schlechtere soziale Lage von Muslimen im Vergleich zu Christen in Deutschland sei.

Aus Öneys Sicht kann der interreligiöse Dialog helfen, Wissen auf- und Vorurteile abzubauen. Auch im 21. Jahrhundert spiele der Dialog zwischen den Religionen eine große Rolle. „Der Austausch ist wichtig für Frieden, Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt.“