Wie viel Geld darf Bildung kosten? Darüber wird gerade heftig gestritten. Foto: dpa

Stuttgarter Elternvertreter fordern Landtagsvertreter auf, sich gegen die geplanten Einsparungen im Bildungsbereich zu stellen – diese seien „absurd“. Von der grün-schwarzen Landesregierung verlangt das Elterngremium den weiteren Ausbau der Ganztagsschulen und der Inklusion.

Stuttgart - Als „absurd“ bewertet der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter Schulen (GEB) die Vorhaben der Landesregierung, erneut im Bildungsbereich zu sparen. Wie berichtet, hat Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vorgeschlagen, im nächsten Jahr keine neuen Ganztagsschulen mehr einzurichten, den Ausbau der Inklusion zu stoppen, die Klassen in den Gemeinschaftsschulen zu vergrößern, und das Fach Informatik in Klasse sieben gar nicht erst einzuführen. Hintergrund sei: das Ministerium müsse im nächsten Jahr 1074 Stellen streichen.

Elternvertreter finden es „fahrlässig, an der Lehrerversorgung zu sparen“

„Wir fordern den Landtag des Landes Baden-Württemberg auf, sich den absurden Sparplänen der Landesregierung entgegen zu stellen und den Bildungsbereich sowohl jetzt als auch in Zukunft aus den Sparrunden herauszunehmen“, erklärt der GEB in einer Presseerklärung. Das Stuttgarter Elterngremium zeigt sich „entsetzt darüber, dass auch unter der grün-schwarzen Landesregierung die Bildung lediglich als kostenträchtige Manövriermasse betrachtet wird“. Die Bildungsqualität sei ohnehin durch jahrelange Einsparungen „allenfalls noch im unteren Mittelfeld zu finden“, kritisieren die Eltern. Da an der Lehrerversorgung zu sparen, sei fahrlässig. Der Ausbau der Ganztagsschulen sei wichtig für die Entkoppelung von Bildungserfolg und Herkunft sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In der Informatik seien Entwicklungen lange verschlafen worden. Und Inklusion sei ein Menschenrecht.

Auf Letzteres pocht auch der Verein Zentrum selbstbestimmt Leben – Aktive Behinderte in Stuttgart. Wieder würden Menschenrechte mit Geld gewogen, kritisierte Britta Schade in einer Pressemitteilung und sprach von einer „Rolle rückwärts bei der schulischen Inklusion“.