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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird den Ländern beim Bildungsgipfel in der kommenden Woche offenbar einen Qualitätspakt für das umstrittene Bachelor-Studium vorschlagen.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird den Ländern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa beim Bildungsgipfel in der kommenden Woche einen Qualitätspakt für das umstrittene Bachelor-Studium vorschlagen. Die Qualität der Lehre wie auch die Betreuung der Studierenden müsse deutlich verbessert werden, heißt es in einem Eckpunktepapier der Regierung zur Vorbereitung des zweiten Bildungsgipfels von Kanzlerin und Ministerpräsidenten am kommenden Mittwoch in Berlin. Ebenso müsse die Mobilität der Studierenden bei einem Wechsel von einer Hochschule zur anderen sichergestellt werden.

Die Kultusminister der Länder hatten am Donnerstagabend in Bonn eine radikale Reform des Bachelor-Studiums beschlossen und wollen die von den Studenten beklagte Stofffülle und auch die Zahl der Prüfungen künftig deutlich begrenzen. Die Hochschulrektoren hatten aber zugleich an die Ministerpräsidenten und an die Kanzlerin appelliert, die Hochschulen für die Betreuung der Studierenden künftig erheblich besser auszustatten.

In ihrem Eckpunktepapier für den Bildungsgipfel schlägt die Bundesregierung den Ländern zugleich eine Erhöhung der BAföG- Fördersätze um zwei Prozent vor. Die Elternfreibeträge für die studentische Ausbildungsförderungen sollen um drei Prozent steigen. Zudem soll es Verbesserungen für Studierende mit Kindern geben. Diese Vorschläge werden allerdings von einer Mehrzahl der Länder nach den internen Vorbesprechungen als unzureichend betrachtet.

Kanzlerin und Ministerpräsidenten waren beim ersten Bildungsgipfel im Oktober 2008 in Dresden übereingekommen, die Ausgaben Deutschlands für Bildung und Forschung bis 2015 auf zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu erhöhen. Damals war von einer Erhöhung der Bildungs- und Forschungsausgaben von bis zu 60 Milliarden Euro pro Jahr die Rede. In ihrem Eckpunktepapier beziffert die Bundesregierung den Fehlbedarf jetzt nur noch mit 15 Milliarden Euro. Das BIP ist inzwischen infolge der Wirtschaftskrise merklich zurückgegangen. Auch haben die Finanzminister von Ländern und Bund neue Berechnungskriterien bei den Ausgaben für Bildung und Forschung eingeführt.