Die Oper zeigte bei der Frage um die Homo-Ehe Flagge Foto: Lichtgut/Horst Rudel

Bildungsplangegner sind über eine Aktion der Stuttgarter Oper erzürnt. Auf dem Gebäude prangte am Sonntag ein großes Transparent mit der Aufschrift „Vielfalt“. Die Oper gibt sich gelassen.

Stuttgart - Die Bildungsplangegner reagieren im Internet mit Wut darauf, dass die Stuttgarter Oper sie bei der Abschlusskundgebung ihrer Demo am Sonntag mit einem Regenbogenbanner empfangen hat. 5000 Personen hatten dort gegen die Öffnung der Ehe für Homosexuelle protestiert. Ein Staatsbetrieb müsse sich politisch neutral verhalten, wird häufig auf den Seiten des Aktionsbündnisses gegen mehr Rechte für Homosexuelle und in anderen Kommentarspalten gefordert. Außerdem solle man Oper und Staatstheater dafür die Gelder kürzen. Seitens der Oper gibt man sich gelassen. „Mittels einer künstlerisch-performativen Aktion haben Mitglieder der Ensembles, der Werkstätten und der Technik die Unabhängigkeit der Kunst augenzwinkernd zum Ausdruck gebracht, indem sie die Akteure - wie Puck in Shakespeares Sommernachtstraum – in neue Zusammenhänge stellten“, sagt Thomas Koch, Kommunikationsdirektor der Oper. „Künstlerisch-performative Aktionen werden nicht von Politikerinnen oder Politikern bei den Staatstheatern in Auftrag gegeben, auch nicht von Mitgliedern des Verwaltungsrates der Staatstheater. Die Staatstheater haben mehr als 1300 Beschäftigte aus fast allen Ländern dieser Welt und die drei künstlerischen Sparten bieten ein überaus vielfältiges Programm. Das ist für uns der Ausdruck künstlerischer und menschlicher Vielfalt.“

Nach der Demo kam es zu mehreren Schlägereien zwischen Personen aus dem rechten Spektrum, die sich zumindest teilweise unter die Bildungsplangegner gemischt hatten, und mutmaßlich linken Gegendemonstranten. Zwischen 17 Uhr und 18.30 Uhr prügelten sich die Kontrahenten in der Konrad-Adenauer-Straße und im Schlossgarten. Die Polizei nahm insgesamt 25 Personen aus beiden Lagern vorläufig fest und hat Anzeigen wegen Körperverletzungsdelikten aufgenommen.