Am Echterdinger Gymnasium zeichnet sich eine Nachfolge für Rektor Wolfgang Krause ab. An der Leinfelder Realschule steht ein Wechsel bevor. Auch die Schulreform bringt einige Veränderungen für die Schulen dieser Stadt.
Die landesweite Schulreform bringt für die Schulen der Stadt einige Veränderungen. Beide Gymnasien werden im kommenden Schuljahr auf das neunjährige Gymnasium umstellen. Sie werden künftig ausschließlich G9 anbieten. Wobei jene Klassen, die den Lehrplan bereits nach G8 absolvieren, weiter zum G8-Abitur geführt werden. In dem neuen Zug werden die Kinder und Jugendlichen mehr Deutsch und Mathe haben. Die naturwissenschaftlichen Fächer werden gestärkt, die Sprachförderung soll einen größeren Stellenwert bekommen.
„Mittlerweile zeichnet sich am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium (PMHG) in Echterdingen auch eine Nachfolge für Rektor Wolfgang Krause ab“, verrät Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell unserer Zeitung. Die Bekanntgabe der Personalien obliege dem Land, betont er. Das Regierungspräsidium will sich dazu noch nicht äußern. Denn das Verfahren zur Wiederbesetzung der Schulleiterstelle sei noch nicht ganz abgeschlossen. Fest steht: Timo Lang, seit 2010 Lehrer an dieser Schule und seit zwei Jahren Vize-Schulleiter, hat sich beworben und soll gute Chancen haben, den Posten auch zu erhalten. In den vergangenen Jahren hatte das Echterdinger Gymnasium einen enormen Zulauf. „Nach dem Weggang von Herrn Krause haben sich die Anmeldezahlen am PMHG und Immanuel-Kant-Gymnasium praktisch ausgeglichen“, informiert Kalbfell.
Auch an der Immanuel-Kant-Realschule (IKR) steht ein Wechsel an: Schulleiterin Heike Hauber wird in den Ruhestand gehen, ihre Stelle soll gleich zum Herbst wieder besetzt werden. Auch dieses Bewerbungsverfahren ist laut dem Staatlichen Schulamt Nürtingen noch nicht ganz abgeschlossen. Jan Stark, bisher Leiter der Oskar-Schwenk-Schule in Waldenbuch, kann sich aber gut vorstellen, nach Leinfelden zu wechseln. Auch seine Chancen sollen sehr gut sein.
Die landesweite Schulreform führt auch dazu, dass die Grundschulförderklassen an der Eichbergschule und an der Goldwiesenschule zum kommenden Schuljahr abgeschafft und dafür Juniorklassen eingerichtet werden. Noch offen ist unterdessen, wie sich die Leinfelder Ludwig-Uhland-Schule (LUS), die eine Grund- und Werkrealschule ist, entwickeln wird.
Hier sind laut Verwaltungsspitze verschiedene Szenarien möglich. Die Schule könnte sich zu einer Gemeinschaftschule weiterentwickeln, was den Grünen, der SPD und den L.E. Bürgern/DiB gefallen würde, aber von den bürgerlichen Parteien abgelehnt wird. Die Schule kann den Titel Werkrealschule behalten, vom Schuljahr 2030/31 ist dort dennoch nur noch der Hauptschulabschluss möglich. Die dritte Variante: Sie geht mit der Realschule einen Verbund ein.
Inwieweit die LUS eine eigenständige Werkrealschule bleibt oder in den Verbund mit der IKR geht, soll laut Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell zuerst mit den Schulleitungen, dann mit Elternvertretern und dem Gemeinderat besprochen werden. Das Thema Gemeinschaftsschule sei bereits diskutiert und entschieden worden. Insofern stelle sich diese Frage für die Verwaltung nicht mehr.
Zur Erinnerung: Die LUS wollte vor zehn Jahren Gemeinschaftsschule werden. Das Kollegium war von der etwas anderen Art der Pädagogik überzeugt. Die Mehrheit der Fraktionen im Gemeinderat – insbesondere das bürgerliche Lager – hatte dann aber dennoch gegen diese Entwicklung gestimmt.
Insgesamt wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Leinfelden-Echterdingen laut einer Prognose weiter ansteigen. In diesem Schuljahr besuchen 3728 Mädchen und Jungen die Schulen dieser Stadt. 2030/2031 sollen es 4285 Schülerinnen und Schüler sein.