Kultusministerin Susanne Eisenmann ist nach eigenen Worten von der Verzögerung „kalt erwischt“ worden. Foto: dpa

Eigentlich sollte am Montag eine digitale Plattform für Bildungsinhalte online gehen. Doch der Start verzögert sich überraschend.

Stuttgart - Die Bildungsplattform „ella“ geht wegen massiver technischer Probleme nicht wie geplant am kommenden Montag in Betrieb. „Die Absage unserer Technikpartner hat uns kalt erwischt, und sie erfolgt entgegen der Zusagen“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Freitag in Stuttgart. Der „höchst unerfreuliche“ Vorgang werfe ein schlechtes Licht auf das Image der Digitalisierungsstrategie des Landes. Auch für die 100 Schulen, die an der Testphase teilnehmen sollen, sei die Zeitverzögerung misslich.

„Ella“ steht für elektronische Lehr- und Lernassistenz. Sie soll Lehrern ermöglichen, innerhalb ihrer Schule und landesweit mit Kollegen Wissen zu teilen, Unterrichtsmaterial auszutauschen und auf digitale Medien auf dem gemeinsamen Speicher im Netz (Cloud) zuzugreifen.

Eisenmann betonte, sie sei erst am Donnerstagabend von der Landesoberbehörde IT Baden-Württemberg (BITBW) und dem IT-Dienstleister Kommunale Datenverarbeitung Baden-Franken (KIVBF) informiert worden. Dabei hätten die Technikpartner dem Ministerium bis zuletzt zugesichert, dass der Starttermin gehalten werden kann. Sie erwarte nun einen belastbaren Zeitplan für die Inbetriebnahme der Plattform, betonte Eisenmann.

Die BITBW-Präsident Christian Leinert zeigte Verständnis für die Kritik. Grund für die Verzögerung seien eine Erweiterung der Plattform und ein zweiter Standort für das Rechenzentrum zur Ausfallsicherheit. Folge seien unbefriedigende Leistungen des Systems. Bei einer größeren Zahl von Anmeldungen oder Anfragen verzögerten sich die Antwortzeiten bis hin zu einzelnen Verbindungsabbrüchen.