1980, Los Angeles: Stevie Wonder live auf der Bühne im The Forum, Inglewood Foto: © 2018 Bruce W. Talamon

Black Power, Black Music. Der Fotograf Bruce W. Talamon war dabei, als Soul, Rhythm ’n’ Blues und Funk sich ihren Weg in die Weltöffentlichkeit bahnten. In seinem Bildband dokumentiert er die Szene zwischen 1972 und 1982.

Los Angeles - Eigentlich wollte Bruce W. Talamon 1972 als offizieller Fotograf das Wattstax Festival in Los Angeles begleiten. Den Job hat er nicht bekommen, dafür aber konnte sich der damals 23-Jährige einen Backstageausweis für das politische Happening der Soulplattenfirma Stax sichern.

Über 100 000 Zuschauer, meist afroamerikanischer Herkunft, fanden sich da im Los Angeles Memorial Coliseum ein, um an die Unruhen im Stadtteil Watts sieben Jahre zuvor zu erinnern. Auf der Bühne: Isaac Hayes, Eddie Floyd, The Staple Singers, Albert King – die damals größten Künstler des R ’n’ B, Soul und Funk.

Hinter den Kulissen

Talamon fotografierte das Treiben hinter den Kulissen, schmuggelte sich in Bühnennähe und wurde nur nicht rausgeworfen, weil ein Fotograf Einsicht mit dem jungen Kerl hatte und ihn als seinen Assistenten ausgab.

Für Talamon folgt ein Job bei der Zeitung „Soul“ – ein Backstagepass, der Jahre gültig sein wird. Er fotografiert die Stars privat, im Studio, auf der Bühne, im Tourbus, bei der Party nach dem Konzert – überall.

Geschichte wird geschrieben

Und er dokumentiert nicht nur Earth, Wind & Fire, Marvin Gaye, Diana Ross, Rick James, The Jackson Five oder Aretha Franklin, sondern er hält zwischen 1972 und 1982 die Ära fest, in der Soul, Rhythm ’n’ Blues und Funk unaufhaltsam ihren Weg von der afroamerikanischen Subkultur in den Mainstream machen.

Den Auslöser zu drücken sei nicht schwierig, sagt Talamon. Von weit größerem Aufwand sei, das Vertrauen der Künstler zu gewinnen. Er kann’s und ist heute noch ein gefragter Fotojournalist, Standfotograf für Filmproduktionen und Künstler.