Nach dem ersten Wochenende auf dem Cannstatter Volksfest mit mehr als einer Millionen Besuchern zieht die Bundespolizei ihre Bilanz. Es ist zu mehreren Straftaten gekommen.
Bad Cannstatt - Mehrere Rettungswageneinsätze und knapp ein Dutzend Körperverletzungsdelikte hat die Bundespolizei am ersten Wasenwochenende beschäftigt. Auf dem Cannstatter Volksfest in Bad Cannstatt sollen bis zum Sonntagabend etwa eine Millionen Besucher gewesen sein. Die Polizei spricht von einem „insgesamt unauffälligen Wasenwochenende“.
Drei Festnahmen bei Personenkontrollen
Bei Personenkontrollen nahm die Bundespolizei am Wochenende drei Verdächtige fest. Die Beamten kontrollierten am Freitagnachmittag eine 57-Jährige im Stuttgarter Hauptbahnhof, die bereits von der Staatsanwaltschaft Heidelberg gesucht wurde. Sie soll mehrere Leistungen erschlichen haben und konnte die offene Geldstrafe auch beim Antreffen der Polizisten nicht bezahlen. Die Frau wurde ins Gefängnis gebracht und muss nun eine Haftstrafe von 120 Tagen absitzen.
Auch ein bereits wegen Beleidigung verurteilter 20-Jähriger wurde am Samstagmorgen gegen Mitternacht im Bahnhof Bad Cannstatt kontrolliert. Er konnte eine Geldstrafe ebenfalls nicht begleichen und wurde für 60 Tage ins Gefängnis gebracht.
Einen 24-Jährigen nahmen die Beamten in der Nacht zu Sonntag fest. Er soll im Vorfeld gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben und muss nun für 50 Tage hinter Gitter.
Von Rangeleien bis hin zur gefährlichen Körperverletzung
Außerdem soll es am Wochenende mehrere Körperverletzung gegeben haben. So auch am Freitagabend um 23.40 Uhr, als ein bislang unbekannter Täter einem Wasenbesucher mit der Faust ins Gesicht und später auf dem Bahnsteig in den Genitalbereich geschlagen haben soll. Laut Polizeibericht konnte er unerkannt flüchten.
Eine weitere gefährliche Körperverletzung hat sich am Samstagmorgen gegen 1.05 Uhr am Bahnhof in Plochingen ereignet. Die Polizei berichtet, dass sich fünf Personen gestritten haben sollen.
Erst am Samstagabend ist es zum nächsten Vorfall gekommen: Gegen 17.45 Uhr zankte ein 22-Jähriger mit einem unbekannten Mann in einer S-Bahn der Linie S1. Bei der anschließenden Personenkontrolle soll der mit etwa 1,7 Promille alkoholisierte Mann Widerstand geleistet und die Beamten beleidigt haben.
Frau bleibt zwischen Zug und Bahnsteigkante hängen
Wenige Stunden später gegen 23.50 Uhr folgte die nächste Auseinandersetzung. In der S3 sollen sich zwei Personengruppen angeschrien haben bis der Streit in einem Gerangel endete. Dabei soll eine 56-Jährige beim Halt im Stuttgarter Hauptbahnhof gestolpert sein. Sie blieb laut Polizeimeldung zwischen Zug und Bahnsteigkante hängen und zog sich eine offene Wunde am Bein zu. Bundespolizisten trennten die beiden Personengruppen schließlich voneinander und alarmierten einen Rettungswagen, der die Reisende vor Ort behandelte.
Ein anderer Vorfall soll sich in der Regionalbahn zwischen Plochingen und Esslingen zugetragen haben: Ein 22- und ein 24-Jähriger sollen in der Nacht zu Sonntag in eine körperliche Auseinandersetzung mit anderen Reisenden geraten sein. Hierbei ist es laut Polizeimeldung zu einer Sachbeschädigung der Deckenverkleidung des Zuges gekommen. Beamte der Bundespolizei nahmen die beiden Männer nach Ankunft in Bad Cannstatt fest.
Letzte körperliche Auseinandersetzungen am Sonntag
Am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr sollen ein 30-Jähriger und ein 22-Jähriger sowie dessen 20-jährige Begleiterin im Stuttgarter Hauptbahnhof miteinander gestritten haben.
Außerdem wird eine 19-Jährige verdächtigt, am Sonntagabend gegen 17.50 Uhr in einem Schnellrestaurant im Bahnhof Bad Cannstatt eine 23-Jährige ins Gesicht geschlagen zu haben. Anschließend trat sie ihrer Kontrahentin laut Polizeimeldung gegen das Knie.
Sexuelle Belästigung am Cannstatter Bahnhof
Darüber hinaus berichtet die Bundespolizei von einer sexuellen Belästigung, die sich am Sonntagabend gegen 23 Uhr am Bahnhof Bad Cannstatt zugetragen haben soll. Die Polizisten verdächtigen einen 25-Jährigen, der eine 33-Jährige im Intimbereich angefasst haben soll. Die Bundespolizei ermittelt laut Pressemeldung gegen den zum Tatzeitpunkt mit knapp 1,9 Promille alkoholisierten Tatverdächtigen.
Zeugenhinweise zu den Vorfällen nimmt das Bundespolizeirevier Stuttgart unter der Telefonnummer 0711/870350 entgegen.