In Baden-Württemberg wurde 2020 wieder jede Menge Munition aus dem Zweiten Weltkrieg sichergestellt. Foto: imago images/HärtelPRESS/Harry Haertel

Im vergangenen Jahr hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst knapp 25 Tonnen Munition geborgen. Das Regierungspräsidium weißt in diesem Zusammenhang auf die Gefahr bei solchen Funden hin.

Stuttgart - Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat im vergangenen Jahr im Südwesten 24,7 Tonnen Munition vor allem aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen. Darunter waren 14 Bomben mit mindestens 50 Kilogramm Gewicht, teilte am Mittwoch das Stuttgarter Regierungspräsidium mit, wo der Dienst angesiedelt ist. Mit 961 Munitionsfunden wurden mehr als im Vorjahr geborgen (2019: 862). Die Behörde erklärt sich dies teils damit, dass die Menschen wegen der Corona-Pandemie mehr in der Natur waren, darunter auch „Magnetangler“. Letztere wollen alte Schätze aus Metall aus Gewässern angeln. „Leider handelte es sich bei den Fundstücken jedoch oftmals um Munition aus den Weltkriegen“, so die Behörde.

Das Regierungspräsidium wies erneut auf die Gefährlichkeit solcher Funde hin: „Gefundene Munition darf auf keinen Fall bewegt oder transportiert werden. Jedes Manipulieren an den Kampfmitteln ist gefährlich, da es zu Selbstentzündungen oder -detonationen führen kann.“ Auch Kleinmunition dürfe nicht unterschätzt werden. Munition mit vorgespannten Zündsystemen werde mit den Jahren immer gefährlicher und in der Handhabung unsicherer. In diesen Fällen müsse das Kampfmittel vor Ort gesprengt werden.

Im Zweiten Weltkrieg wurden der Behörde zufolge etwa 1,35 Millionen Tonnen Munition auf das Gebiet des damaligen Deutschen Reiches abgeworfen, davon auf Baden-Württemberg rund 100 000 Tonnen. Hiervon seien etwa 10 bis 15 Prozent nicht detoniert. Es werden deshalb noch etliche Bombenblindgänger in Baden-Württembergs Böden vermutet.