Wolfgang Friede, Vorsitzender der Naturfreunde, zeigt, um was es neben dem Radfahren auch noch geht Foto: /Peter Stotz

Auf einer rund 500 Meter langen Strecke der Naturfreunde können Mountainbiker sich nun in Lichtenwald auf den Weg machen. Für weitere Projekte gibt es aber noch kein grünes Licht.

Lichtenwald - Vor 75 Jahren ist die Naturfreunde-Ortsgruppe Plochingen-Reichenbach-Lichtenwald gegründet worden, vor 50 Jahren wurde das Naturfreundehaus in Hegenlohe eröffnet. Ein zunächst geplantes Jubiläums-Festwochenende fiel den Beschränkungen durch die Coronapandemie zum Opfer und wurde auf das kommende Jahr verschoben. Ein bisschen wurde dennoch gefeiert. Jetzt eröffneten die Naturfreunde den ersten von vier projektierten Mountainbike-Trails durch ein Waldstück beim Naturfreundehaus.

 

Wenn eine neue Mountainbike-Strecke standesgemäß eröffnet werden soll, darf es gern ein bisschen fantasievoller ablaufen als mit dem Abhängen eines rot-weißen Flatterbands. Und so schnappten sich denn auch das Lichtenwalder Gemeinderatsmitglied Andreas Reichow und Forstdirektor Johannes Fischbach-Einhoff vom Kreisforstamt Esslingen, die sich beide für die Strecke engagiert hatten, eine Schere und schnippelten einen quer über den Einstieg zum neuen Trail gespannten Fahrradschlauch durch. Etwa 70 Gäste, darunter etliche Familien, aber auch Jugendliche und junge Erwachsene mit professionell wirkender Ausstattung, hatten sich – unter Einhaltung des gebotenen Abstands – eingefunden, um mit einem gemeinsamen Spaziergang über die Strecke die Eröffnung zu feiern und die ersten offiziellen Fahrten bergab zu absolvieren.

Mountainbiker müssen sich in Geduld üben

Wolfgang Friede, der Vorsitzende der Naturfreunde Plochingen-Reichenbach-Lichtenwald, rekapitulierte die Entstehungsgeschichte des Projekts der vier Mountainbike-Trails ab der ersten Anregung durch eine junge Lichtenwalderin im Februar des vergangenen Jahres. Dabei hob er auch „die gute und problemlose Zusammenarbeit“ mit den Gemeinden Lichtenwald und Reichenbach sowie mit der Kreisforstverwaltung beim Landratsamt Esslingen hervor.

Während der nun eröffnete, knapp 500 Meter lange Trail nach den Regeln der Kunst und unter Beachtung der Vorgaben zu den Nutzungszeiten und zum respektvollen Umgang mit der Natur befahren werden kann, bleiben die drei anderen geplanten Strecken in der Projektphase. „In diesen Gebieten gibt es noch Probleme mit der Genehmigung. Dort ist Forst BW zuständig, und die verlangen jeweils im Frühjahr und im Herbst ein Gutachten über die Standfestigkeit der Bäume entlang der Strecken. Das kostet enorm viel Geld, und das können wir als Verein finanziell nicht stemmen“, sagte Friede und bat die Mountainbiker um Geduld. Das Problem müsse noch besprochen werden.

Forst BW fordert Gutachten

Auch Fischbach-Einhoff sah in der Sache das Ende der Diskussion noch nicht erreicht. Er werde das Problem noch mit seinen Kollegen von Forst BW unter dem Aspekt besprechen, dass solche Gutachten etwa bei Wanderpfaden durch den Wald, die von Vereinen gepflegt werden, aber keine Privatwege sind, nicht verlangt werden. „Wandern auf öffentlichen Wanderwegen geschieht doch auch auf eigene Gefahr“, sagte der Forstdirektor. Er sei daher optimistisch, dass in der Frage noch eine Lösung gefunden wird.

Weitere Informationen: www.trails.naturfreunde-lichtenwald.de.