Die B27 in Bietigheim wird saniert und ist nur einspurig zu befahren. Foto: Simon Granville

Seit Montag ist die B27 in Bietigheim-Bissingen nur noch einspurig befahrbar – und bald kommt eine weitere Baustelle hinzu. Droht der Stadt ein Verkehrschaos?

Als das Presseteam der Stadt Bietigheim-Bissingen auf Facebook über die geplanten Bauarbeiten auf der B27 informierte, war bereits klar: Das wird für Diskussionen sorgen. „Ich kann den Frust verstehen. Niemand steht gerne im Stau“, sagt Anette Hochmuth, Pressesprecherin der Stadt.

 

Der Facebook-Beitrag sammelte innerhalb kurzer Zeit rund 150 Kommentare – deutlich mehr als üblich. „Das ist wirklich eine Zumutung“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer kommentiert schlicht: „Katastrophe“.

Auf der B27 stockte der Verkehr

Und tatsächlich hat es am ersten Tag der Bauarbeiten Verzögerungen auf der Straße gegeben. Der Verkehr stockte. Zusätzlich kam es zu einem Unfall – ein Bagger verlor Öl, die B27 in Richtung Ludwigsburg musste zeitweise gesperrt werden. Weil mehrere Abbiegemöglichkeiten nicht mehr zur Verfügung stehen, versuchten zahlreiche Autofahrer zu wenden. Das hätte zu weiteren Verzögerungen geführt. Denn seit dieser Woche ist das Linksabbiegen auf der B27 in Richtung Bahnhofsstraße, Bahnhof und ins Gebiet Aurain aus Richtung Ludwigsburg nicht mehr möglich. Auf einer Strecke von 200 Metern, zwischen Gröninger Weg und der Industriestraße, steht in beiden Richtungen nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Dort soll bis September gebaut werden. Währenddessen wird der Verkehr über die parallel zur B27 verlaufenden Asperger Straße umgeleitet.

Bis Dezember sollen die Bauarbeiten auf der B27 in Bietigheim-Bissingen abgeschlossen sein. Foto: StZN/Yann Lange

Die kompletten Bauarbeiten auf der B27 sollen noch bis Dezember dauern. Ab dem 22. Juni wird auch die Landesstraße 1125 umfassend saniert. Sie verbindet Sachsenheim mit Bietigheim-Bissingen und wird für mehrere Monate voll gesperrt.

Viele Kommentare auf Facebook kritisieren, dass gleichzeitige zwei große Bauprojekte stattfinden. „Viel zu viel auf einmal“, lautet ein Vorwurf. Anette Hochmuth entgegnet: Langfristig ist es die bessere Entscheidung, beide Straßen parallel zu sanieren. Wer sonst über die L1125 nach Bietigheim-Bissingen gefahren sei, müsse nun außen herumfahren. Das entlaste wiederum die ohnehin stark beanspruchte Bundesstraße.

„Würden die Maßnahmen nacheinander erfolgen, müssten die Umleitungen doppelt so lange aufrechterhalten werden“, erklärt sie.

Verzögerungen nicht zu vermeiden

Auch wenn es in der nächsten Zeit voraussichtlich noch zu längeren Verzögerungen kommen wird, hofft Hochmuth, dass sich bald alle an die Umleitungen und neuen Streckenführungen gewöhnt haben. Dann sollte das befürchtete Chaos ausbleiben. Verzögerungen seien nicht zu vermeiden – „aber der Verkehr sollte fließen“, sagt sie.

Eine Nutzerin auf Facebook nimmt es derweil mit einem Augenzwinkern. „Halleluja, freu mich auf Dezember, wenn der Spuk ein Ende hat“, schreibt sie.