Gar nicht so einfach, auf rund 40 Meter Entfernung die Ziele zu treffen, Foto: Frank Eppler

Ein Backnanger will Biathlon noch beliebter machen und bietet eine mobile Biathlon-Anlage an. Dort funktioniert alles wie bei den Olympia-Stars – mit einem kleinen Unterschied.

Backnang - Sport ist sein Leben, besonders die nordischen Ski-Disziplinen Langlauf und Biathlon. Der Backnanger Rolf Hettich betreibt allerdings nicht nur selbst Ausdauersportarten, er animiert auch gern andere dazu, sich an der frischen Luft zu bewegen und dabei richtig viel Spaß zu haben. So hat er den Backnanger City-Triathlon ins Leben gerufen und viele Jahre lang war er Trainer der Behinderten-Nationalmannschaft Ski nordisch.

Nachdem er sein Sportgeschäft verkauft hat, ist der 60-Jährige jedoch nicht in den Ruhestand getreten. Im Gegenteil hat er jetzt wahr gemacht, was er bereits im vergangenen Herbst angekündigt hatte: mit seiner neuen rH Sports GmbH macht er ein breites Publikum mit Biathlon bekannt, nicht als Zuschauer, sondern ganz aktiv als Läufer und vor allem als Schützen.

Geschossen wird mit Laser statt mit Kugeln

Am Wochenende hat er zusammen mit seiner Frau Gudrun auf dem Sportplatz Hagenbach in Backnang eine Original-Schießanlage aufgebaut, wie sie bei den Olympischen Spielen in Korea im Einsatz war. Allerdings mit einem Unterschied: hier wird nicht mit Kleinkaliberkugeln geschossen, sondern mit Licht. „Die Gewehre schießen mit Laser. Im Ziel ist eine Optik angebracht. Trifft der Strahl dort, klappt die Scheibe zu.“

Die Gewehre wiegen wie ihre scharfen Pendants 3,5 Kilogramm und sind auch ansonsten komplett baugleich. „Nur der Rückstoß fehlt und der Geruch nach Schießpulver“, sagt Rolf Hettich, während die ersten Neugierigen versuchen, Ziele so genau zu treffen wie Laura Dahlmeier.

Wie bei den Vorbildern muss ein Magazin eingelegt werden

„Das ist gar nicht so einfach“, sagt Bernd Jope, der immerhin einige Treffer verzeichnen kann. „Mich hat das interessiert und als ich von der Aktion hörte, habe ich beschlossen mitzumachen.“ Er wolle auch tags drauf nach Marhördt bei Großerlach kommen, wo Hettich das Ganze mit Langlauf kombiniert anbietet. Auf den Höhen des Schwäbischen Waldes hat es noch genug Schnee. Nordisch kalt war es in Backnang allerdings auch.

„Die Anlage kostet rund 40 000 Euro“, verrät Rolf Hettich. Durch die Lasertechnik sei der Schießbetrieb völlig gefahrlos. „Ich habe noch eine kleine Anlage, mit der man indoor schießen kann.“ Die Gewehre sind mit Batterien ausgerüstet, die für 5000 Schuss reichen. Wie bei den Vorbildern stecken vorne im Schaft mehrer „Magazine“. Um schießen zu können, muss eines geladen werden. Dann blinken fünf Dioden am Gewehr. Einmal repetieren und es kann „geschossen“ werden. Nach fünf Schuss ist Schluss. „Wie beim echten Wettkampf“, sagt Hettich, der seine Anlage auch für Firmenveranstaltungen anbietet.