Ukaleq Astri Slettemark ist erst 19 Jahre alt, aber schon eine Volksheldin in Grönland – noch nie schauten in ihrer Heimat so viele Menschen Biathlon am Fernseher. Foto: AFP/JOE KLAMAR

Ukaleq Astri Slettemark war schon Biathlon-Weltmeisterin bei den Junioren, mittlerweile hat sie in Grönland ein großes Interesse an der Sportart geweckt. Lebt nicht auch Tabaluga in Grünland?

Stuttgart - Ukaleq Astri Slettemark. Biathlon-Freundinnen und -freunde sollten sich den Namen merken, denn die junge Frau möchte eines Tages die beste Biathletin der Welt sein – wann exakt es so weit sein soll, weiß die 19-Jährige selbst noch nicht, entweder schon 2026 oder 2031 oder doch erst 2036. „In fünf, zehn oder 15 Jahren“, meinte sie in einem Interview. Es dürfte eher ein paar Jahre länger dauern, bei der WM in Slowenien wurde Ukaleq Astri Slettemark 77. im Sprint und 65. im Einzel, was belegt, dass die Entfernung zur Weltspitze weiter ist, als man einen Schneeball werfen kann. Wobei die Skijägerin zweifellos das nötige Talent besitzt, die gebürtigen Grönländerin gewann bei der Junioren-WM 2019 Gold im Einzel – es war die erste Medaille für die eisige Insel (die politisch zu Dänemark zählt) im internationalen Sport.

Ukaleq Astri Slettemark ist seitdem eine sportliche Volksheldin in Grönland, was das altnordische Wort ist für Grünland. Dort werden WM-Rennen im Biathlon erstmals im Fernsehen übertragen, das Interesse für Spitzensport und das wahrscheinlich größte Wintersport-Talent der Nation steigt – obwohl es in der Landessprache gar kein eigenes Wort für „Biathlon“ existiert. Hunderte Nachrichten aus der Heimat hatten die gute Ukaleq zuletzt erreicht. „Ich habe wirklich das Gefühl, dass die ganze Bevölkerung hinter mir steht“, teilte sie mit, wobei sie lediglich etwa 56 000 Landsleute hat. Eine Nachricht von Tabaluga war aber nicht dabei – dabei lebt der kleine, grüne Drache mit dem Schneehäschen Happy und dem Maulwurf Digby doch auch in Grünland.