Auf dem Löwen-Markt vor dem Amtszimmer von Ulrike Zich wird es am Samstag hoch hergehen. Foto: Georg Linsenmann

Weilimdorf wird 775 Jahre alt – und am Samstag, 14. Juli, feiert der ganze Stadtbezirk von 11 bis 22 Uhr auf dem Löwen-Markt und drüber hinaus. Im Interview gibt Bezirksvorsteherin Ulrike Zich einen Ausblick.

Weilimdorf - Das Stadtfest zur 775-Jahr-Feier ist auch eine Plattform, mit der der Stadtbezirk sein Potenzial zeigen kann. Dazu ein Gespräch mit der Bezirksvorsteherin Ulrike Zich.

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen! Ist Ihnen dieses Stadtfest nicht geradezu vor die Füße gefallen?
Wir wollten ja schon vor zwei Jahren feiern, um nach zehn Jahren das erste große Stadtfest von 2006 wieder aufleben zu lassen und um die Vereine und Institutionen von Weilimdorf zusammenzubringen. Weil da aber Feuerwehr-Jubiläum war, haben wir das um zwei Jahre geschoben.
Und jetzt, zum 775er der Ortschaft, wird das Stadtfest noch ein bisschen größer?
Der historische Anlass steht ja auch dafür! Von der Größe her ist das schon etwas Besonderes! Aber auch in der Struktur, denn wir wollten, dass alle teilhaben können, dass jeder Verein und jede Institution sich präsentieren kann. Deshalb verlangen wir auch keine Standgebühren. So gibt es kein Hemmnis, und der Stadtbezirk kann auf breiter Basis zeigen, was in ihm steckt, welches Potenzial er hat.
Was bedeutet es für Weilimdorf, dass dieses historische Datum gefeiert wird?
Mit historischen Daten ist es so eine Sache. Es ist die erste urkundliche Erwähnung, und dazu werden beim Fest mit der gedruckten Chronik und Broschüren weitere Informationen angeboten.
Aber einen offiziellen Festakt machen sie nicht!
Nein, das wollen wir nicht. Denn wenn man genau hinschaut, dann reicht die Geschichte von Weilimdorf ja um einiges weiter zurück. So gab es etwa im 8. Jahrhundert an der Stelle, wo die heutige Oswaldkirche steht, schon eine Kirche oder Kapelle. Und der Heimatkreis war immer stolz darauf, nachweisen zu können, dass die Siedlungsgeschichte bis zu den Römern oder Kelten zurückreicht. Das ist für mich auch präsent. Aber natürlich ist die erste urkundliche Erwähnung ein schöner Anlass zum Feiern!
Kann man dieses Stadtfest ein „Fest der Bürgerschaft für die Bürgerschaft“ nennen?
Durchaus! Es machen alle möglichen Gruppierungen mit. Querbeet, von Kindergärten, Schulen, Vereinen bis zu den Gewerbetreibenden. Der Musikverein etwa hat sein eigenes Fest dieses Jahr abgesagt, um hier mitwirken zu können! Und die Leute haben sich ja durchaus was einfallen lassen!
Wie war denn die Resonanz auf das Angebot, dass alle mitmachen können?
Großartig! Unser erster Aufruf hat uns einen übervollen Sitzungssaal beschert, und jetzt sind wir bei 61 Ständen angelangt. Das ist ein starkes Zeichen! Und wir sind sehr international! Sowohl im Programm als auch im Speisenangebot. Wir sind stolz darauf, dass es uns gelungen ist, ein so breites Spektrum in ein Boot zu bekommen.
Kann so ein Fest, wenn es gelungen ist, auch positive Nachwirkungen haben?
Ganz bestimmt! Es hat von seinem Zweck her auch eine Gemeinschaft stiftende Funktion. Wenn Menschen etwas zusammen auf die Beine stellen, wenn sie sehen, wie viel mehr man zustande bekommt, wenn man etwas nicht alleine stemmen muss, dann ist das etwas, was in die Zukunft weiterwirkt. Die Menschen finden zusammen, kommen auf neue Ideen, was sie gemeinsam machen könnten in der Zukunft. Bei Festen ist sonst der einzelne Veranstalter im Fokus, aber hier ballt sich das in einem Ereignis. Für mich sind solche Sachen wichtig, weil dies zur Verbundenheit mit dem Stadtbezirk beiträgt, als Teil seiner Identität. Solche großen Feste sind richtige Highlights – und sie werden auch als solche wahrgenommen.
Es wird also groß gefeiert. Werden Sie denn ein bisschen vorschlafen?
Das hätte ich mir gewünscht, aber der Terminkalender gibt das definitiv nicht her. Der Tag wird ein Kraftakt werden, auch für viele andere, die da mitmachen. Weil es aber kurz vor den Großen Ferien ist, kann man das schon mal machen!