2017 ist für Wolfgang Meinhardt das letzte volle Jahr als Bezirksvorsteher gewesen. Im kommenden Frühjahr wird er dem Bezirksrathaus den Rücken kehren. Foto: Sandra Hintermayr

Der Vaihinger Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt erzählt im Interview, was ihn 2017 besonders bewegt hat, und auf was er sich im nächsten Jahr freut.

Vaihingen - Für Wolfgang Meinhardt ist 2017 das letzte volle Jahr in seiner Funktion als Bezirksvorsteher von Stuttgart-Vaihingen gewesen. Im Frühjahr 2018 wird er in den passiven Teil der Altersteilzeit eintreten und sein Amt abgeben. Im Interview verrät er, was ihn dieses Jahr besonders bewegt hat, worauf er sich in seiner Rente freut und was im nächsten Jahr auf die Vaihinger Bürger zukommt.

Herr Meinhardt, nach 13 Jahren als Bezirksvorsteher werden Sie dem Rathaus im Frühjahr 2018 den Rücken kehren. Ein Grund zur Freude?
Definitiv. Meine Frau und ich freuen uns auf den nächsten Lebensabschnitt. Auch, wenn bei der ein oder anderen Gelegenheit in diesem Jahr ein bisschen Wehmut mitgeschwungen ist. Man wird sich bewusst, jetzt zum letzten Mal als Bezirksvorsteher Grußworte gesprochen zu haben, zum letzten Mal eine Veranstaltung mitorganisiert zu haben.
Was machen Sie künftig an Ihren Dienstagabenden, wenn Sie nicht mehr in den Bezirksbeirat müssen?
Ich werde es mir auf dem Sofa gemütlich machen und die Abende mit meiner Frau verbringen. Und mir denken ‚Ach, wie schön, heute Zuhause zu sein’. Die Sitzungen gingen doch immer recht lang.
Wie wird es sein, künftig nicht mehr als Bezirksvorsteher durch die Vaihinger Straßen zu laufen, sondern als ganz normaler Bürger? Werden Sie den Bezirk mit anderen Augen sehen?
Das kann gut sein. Aber ich kann ja die Hintergründe, die mir als Bezirksvorsteher bekannt sind, nicht vergessen. Man gibt nicht einfach den Schlüssel ab und schaltet alles aus.
Also werden Sie sich auch künftig einbringen?
Ich werde meinem Nachfolger sicherlich nicht hinterherlaufen und mich aufdrängen. Aber ich biete gerne meinen Rat an, wenn es gewünscht ist. Das hat mein Vorgänger so gehandhabt, und daran werde ich mich ebenfalls halten.
Was hat Sie in Ihrem letzten vollen Jahr als Bezirksvorsteher bewegt?
Ich fand es schade, dass das Kinder- und Heimatfest zum zweiten Mal in Folge ausgefallen ist. Der Rettungsversuch, die Kombination mit einem französischen Markt, ist gescheitert.
War’s das jetzt für das Kinderfest?
Ich denke, ja. Leider.
Für viele Familien ist das natürlich schade.
Sicherlich. Aber man muss auch sehen, dass das ehrenamtliche Engagement zurückgeht. Damit haben viele Vereine seit Jahren zu kämpfen. Wenn der Vorstand wegen Überalterung ausfällt, gibt es Schwierigkeiten, die Positionen nachzubesetzen. Auch die Mitglieder des Heimatrings, der das Kinder- und Heimatfest veranstaltet hat, werden nicht jünger. Neue Mitglieder rücken kaum nach. Das Veranstalten solcher Feste wird schwierig, wenn sich keiner findet, der Lust oder Zeit hat, sich um die Organisation und die Durchführung zu kümmern.