2015 und 2016 haben die Fußballer des TSV Weilimdorf in Vaihingen den Pokal gewonnen; nun sind sie selbst neuer Endspiel-Ausrichter. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der TSV Weilimdorf übernimmt die Ausrichtung der Bezirkspokalfinals vom SV Vaihingen. Der TSV Plattenhardt, der sich ebenfalls beworben hat, geht leer aus.

Filder/Stuttgart - Die mit Spannung erwartete Entscheidung ist gefallen – und zwar einstimmig. Die Endspiele im Wettbewerb um den Stuttgarter Fußball-Bezirkspokal 2019 bei den Männern und Frauen am 20. Juni werden auf dem Gelände des TSV Weilimdorf an der Giebelstraße über die Bühne gehen. Es ist das erste Mal nach 24 Jahren, dass nicht der SV Vaihingen als Ausrichter fungiert. Beworben hatten sich um die Nachfolge sechs Vereine: außer den Weilimdorfern der SC Stammheim, die Sportvg Feuerbach, der TV 89 Zuffenhausen, der TB Untertürkheim und der TSV Plattenhardt.

Eine „kreative Konzeption“ unter anderem zum gastronomischen Angebot, der Gestaltung des Sportgeländes und der Durchführung der Siegerehrungen sollten die Interessenten bis zum 27. Januar 2019 liefern. So steht es in der Ausschreibung, die eine Woche vor Weihnachten an alle Clubs im Bezirk Stuttgart ging. Eine extra eingesetzte sechsköpfige Kommission hat nun über die Vergabe entschieden. „Wir hatten sechs gute Konzepte, aber das des TSV Weilimdorf war noch einen Tick überzeugender als die anderen“, sagt Mario Krkac, der Vorsitzende des Fußballbezirks, der selbst nur Initiator, aber nicht Mitglied der Kommission war.

„Ohne großes Brimborium“

Was den Ausschlag gegeben hat, darüber will der Weilimdorfer Spielleiter Michael Bachmann nicht spekulieren. Auch will er vor einer ersten Besprechung mit den Bezirksverantwortlichen an diesem Mittwoch nicht ins Detail gehen, was sein Verein plane. Bachmann kündigt aber an: „Wir wollen eine Veranstaltung ohne großes Brimborium. Die Bedürfnisse der vier Finalisten sollen im Vordergrund stehen.“

In Vaihingen, so die Überzeugung beim Bezirk, sei das zuletzt nicht mehr der Fall gewesen, ja sogar „alles in die Hose gegangen“. Dieses Zitat von Krkac hatte bei den Verantwortlichen des SV Vaihingen im vergangenen Dezember für Verblüffung und Empörung gesorgt, zumal der Abteilungsleiter Peter Breuer und sein Team bis zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen waren, auch die 25. Auflage in Serie der Abschlusshocketse samt Pokalendspielen verantworten zu dürfen. Krkac fühlt sich missverstanden, will sich zu der Sache aber nicht mehr öffentlich äußern. Er sagt nur: „Es liegt mir am Herzen, das mit dem SV Vaihingen in aller Ruhe zu klären.“

Vaihinger Verärgerung hält an

Beim Ex-Ausrichter ist die Verärgerung auch zwei Monate nach der Nachricht noch nicht verraucht. Die angekündigten Pläne einer eigenen Veranstaltung zum Saisonabschluss sind ebenfalls nicht konkreter geworden. Peter Breuer betont lediglich ein weiteres Mal, „auf keinen Fall eine Konkurrenzveranstaltung“ zu den Pokalendspielen aufziehen zu wollen. Den TSV Weilimdorf hält der Vaihinger Abteilungsleiter für „eine gute Wahl“ und fügt hinzu: „Sie haben bei den Relegationsspielen bewiesen, dass sie eine solche Veranstaltung stemmen können. Jetzt schauen wir mal, was daraus wird.“

Auch beim TSV Plattenhardt hält sich die Enttäuschung über die ins Haus geflatterte Absage in Grenzen. „Wir haben unter anderem durch unser internationales Pfingstturnier Erfahrung bei der Austragung von Veranstaltungen dieser Art, und unser Sportgelände würde sich auch für die Endspiele anbieten, aber wir nehmen es sportlich“, sagt der Abteilungsleiter Christoph Dast.

Eine neue Chance ergibt sich für die Filderstädter voraussichtlich bald. Die Vergabe nach Weilimdorf ist zunächst nur eine einmalige Sache. Für die kommende Saison soll es eine erneute Ausschreibung geben, basierend auf den Erfahrungen des 20. Juni 2019. „Wir versuchen dann wieder unser Glück“, kündigt Dast an.