Michele Cinque (in blau) und der TV Stammheim bleiben durch ein 1:0-Erfolg über Croatia Stuttgart weiter auf Platz zwei. Foto: Bergmann

Die Spitzenreiter punkten eifrig, der Verfolger patzt und auch so mancher andere Bezirksligist.

Stuttgarter Norden - Der TSV Weilimdorf behauptet sein Platz an der Sonne. Der SC Stammheim bleibt auf den Fersen und kann Verfolger Croatia Stuttgart abschütteln. Die weiteren Vertreter aus dem Stuttgarter Norden kassieren Niederlagen.

Das absolute Topspiel des siebten Bezirksliga-Spieltags sicherte sich der SC Stammheim mit einem 1:0-Erfolg über Croatia Stuttgart und bleibt dadurch weiter dem Tabellenführer TSV Weilimdorf auf den Fersen. „Schade. Es tut mir leid für meine Jungs“, sagte Croatia-Trainer Igor Ilicic nach der knappen Niederlage. „Die Stammheimer waren nicht ein Fünkchen besser als wir. Wir hatten eindeutig die besseren Chancen.“ So unterschiedlich können zwei gegnerische Trainer ein und dasselbe Spiel sehen, denn Stammheims Trainer Thomas Oesterwinter hat nur eine nennenswerte Chance der Kroaten ausgemacht, und zwar in der 87. Minute. Nach einem Eckball donnerte der Ball an den Innenpfosten von Keeper Milan Jurkovic. „Es war ein enges Spiel, es war schwer, aber wir haben verdient gewonnen“, meinte Oesterwinter. „Wir hatten klar die besseren Chancen.“ Wo es zwischen den beiden Trainern sicherlich keine unterschiedliche Auffassungen gibt,ist bei der Einschätzung von Croatia-Coach Ilicic: „Jetzt haben wir erst einmal den Anschluss an die Tabellenspitze verloren.“ Beide Teams hatten sich bereits im Bezirkspokal am Feiertag warm geschossen, der SC Stammheim mit einem 8:1-Erfolg über SportKultur Stuttgart II, Croatia Stuttgart mit einem 5:0-Sieg über den FC Feuerbach.

Spitzenreiter lässt nichts anbrennen

Spitzenreiter TSV Weilimdorf ließ zuhause gegen den Aufsteiger SG Untertürkheim nichts anbrennen und brachte einen 3:2-Erfolg über die Zeit. „Wir hatten noch mehr Chancen, haben diese aber wieder einmal nicht genutzt“, sagte TSV-Pressesprecher Michael Bachmann. Schon in der 5. Minute hatte Patrick Härle den Pfosten getroffen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es Güney Cömert, der per Kopf den Ball an die Querlatte lenkte. „Wir haben verdient gewonnen“, lautete Bachmanns Fazit. Die zwei Gegentore der Untertürkheimer fußten auf Einzelaktionen, wenn auch diese äußerst beeindruckend waren. Bachmann ist froh, dass sich seine Mannschaft nach den Tumulten im Anschluss an die Partie bei der Spvgg Möhringen am vergangenen Wochenende nun wieder auf den Sport konzentriert. „Wir haben unsere Konsequenzen gezogen. Intern. Und wir haben jetzt ein anständiges Spiel abgeliefert“, sagte Bachmann. Und: die Weilimdorfer bleiben Tabellenführer und als Landesliga-Absteiger ihrer Favoritenrolle gerecht. Das nächste Erfolgserlebnis soll schon morgen eintreffen: In der Nachholbegegnung der zweiten Bezirkspokalrunde treten die Weilimdorfer am Dienstag Abend bei den Sportfreunden Stuttgart an.

Auf der Suche nach konstanter Form

Dafür ist der TV 89 Zuffenhausen weiter auf der Suche nach einer konstanten Form. Beim Heimspiel gegen die Spvgg Möhringen kassierte das Team von Trainer Marco Scheel eine 1:3-Niederlage. „Ich kann mich schon selbst nicht mehr hören. Wir haben wieder besser gearbeitet, wir waren wieder die bessere Mannschaft und wir haben wieder verloren“, sagte Scheel niedergeschlagen. Den Führungstreffer erzielten die Gäste aufgrund eines ungeschickten Rückpasses von Diar Shammak auf den eigenen Torhüter. „Dann haben wir auf den Ausgleich gedrückt und diesen ja auch geschafft“, sagte Scheel. Doch ein Foulelfmeter brachte die Gastgeber wieder in den Rückstand. „Wir haben dann alles nach vorne geworfen und sind dann eben in der Schlussminute noch einmal ausgekontert worden.“ Scheel bezeichnete diese Niederlage als bitter. Das 0:3-Pokal-Aus gegen den Kreisligisten 1.FC Lauchhau-Lauchäcker nannte Scheel hingegen „hoch verdient“, denn „da haben wir gedacht, wir können das im Vorbeigehen erledigen. So sind wir zurecht ausgeschieden.“

Spiel auf schlechtem Niveau

Auch die Sportvg Feuerbach kassierte eine 0:3-Niederlage, und zwar bei der TSVgg Plattenhardt. Aus dem Pokalwettbewerb war das Team bereits in der ersten Runde ausgeschieden. „Das Spiel hatte ein schlechtes Niveau, auf beiden Seiten“, bilanzierte Co-Trainer Nico Vetrano, der Peter Secker (beruflich verhindert) vertrat. Der Grundstein der Niederlage sei in der zehnten Minute gelegen. „Wir hatten eine Riesenchance, schossen aus 18, 20 Metern ins lange Eck, doch der Ball wurde von einem Feldspieler wieder aus dem Tor geköpft“, berichtete Vetrano. In den Augen der Sportvg war der Ball bereits hinter der Linie, der Schiedsrichter sah es anders und Plattenhardt reagierte mit einem langen Abschlag und nutzte die Verwirrung zum Führungstreffer. Kaum zehn Minuten später kassierten die Feuerbacher den nächsten Treffer. „Dann war das Spiel schon gelaufen“, sagte Vetrano. Zu allem Überfluss kassierte die Sportvg dann auch noch einen dritten Treffer in der 80. Minute durch einen Foulelfmeter. „Wir müssen eindeutig mehr tun. Klar, jetzt stehen wir hinten drin“, meinte Vetrano beim Blick auf die Tabelle.

Mägerle nach 15 Minuten verletzt ins Krankenhaus

Dass seine Mannschaft mehr tut, das hätte sich auch Trainer Francesco Mazzella di Bosco gewünscht. Doch der MTV Stuttgart unterlag bei der TSVgg Münster mit 1:2. „Münster ist nicht die schlechteste Mannschaft in der Liga“, meinte di Bosco. Doch die Vorentscheidung fiel durch eigene Fehler, die zwei schnelle Treffer der Gastgeber zur Folge hatten. Von da an lief seine Mannschaft dem Rückstand hinterher. Raphael Hahn konnte zwar in der 78. Minute noch den Anschlusstreffer erzielen. Doch mehr war für den MTV Stuttgart nicht drin. Besonders bitter: Daniel Mägerle musste bereits in der 15. Minute nach einem Ellbogencheck ausgewechselt werden. Für ihn ging es direkt ins Krankenhaus: Verdacht auf Nasenbeinbruch.