Ein Kreuzbandriss: der Möhringer Torhüter Daniel Torakai fällt lange aus. Foto: Günter Bergmann

Die Spvgg Möhringen und der TSV Bernhausen landen mühsame, aber wichtige Siege.

Filder - Die Kommentare der Trainer lassen eigentlich nichts Gutes erahnen. „Kein Leckerbissen für die Zuschauer, viel Kampf und Krampf“, sagt Karl-Heinz Fuhrmann. „Schwere Kost. Ein schlechtes Spiel von uns“, konstatiert Peter Weinmann. Also: ein auch schlechter Spieltag für die Spvgg Möhringen und den TSV Bernhausen in der Fußball-Bezirksliga? Irrtum! Überwogen wurden die Leistungen von den Ergebnissen. Beide Filderteams haben am Sonntag dennoch drei Punkte eingefahren. Und vor allem das hat schließlich gezählt.

Spvgg Möhringen – TSVgg Münster

Insbesondere Fuhrmanns Möhringern tun die Zähler gut, haben sie damit doch ihren Abwärtstrend der vergangenen Wochen gestoppt. Nach drei mitunter deftigen Schlappen wirkt das 1:0 gegen den Tabellenletzten TSVgg Münster als Seelenbalsam. Die Umstände: am Ende egal. Die Begegnung an der Hechinger Straße hatte mehr von einem Ringkampf als von einem Fußballspiel. „Es ist gut, wie wir dagegengehalten haben“, sagt Fuhrmann. Nicht nur das: gut auch, dass die Seinen zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentor blieben – und noch besser, dass einem in der Schlussphase der goldene eigene Treffer gelang. Bastian Malchow nutzte die überhaupt erst zweite nennenswerte Möhringer Chance der Partie. Nach einer Vorlage von Ali Abalo fand sein Flachschuss den Weg ins Ziel.

Dabei hatte Malchow zunächst die Bank gedrückt. Er kam diesmal nur als Einwechselspieler zum Zug – und damit dann allerdings auch zu den für die Möhringer bitteren Nachrichten. Ersetzt hat Malchow schließlich den Unglücksraben Daniel Milojkov. Jener schied mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss aus. Bereits bestätigt hat sich eben diese Verletzung im Fall des Torhüters Daniel Torakai. Heißt: der Neuzugang ist nicht nur wie einkalkuliert für den kompletten November raus, wenn er im Australien-Urlaub weilen wird, sondern fehlt für mehrere Monate. Und das, da der Platz zwischen den Pfosten ja eh schon die Problemposition des Filderclubs war.

Die Lösung: zwei neue Torhüter

Die Lösung? Aktuell feierte David Gosak ein Comeback. Der heute 26-Jährige gehörte vor sieben Jahren schon einmal zum Möhringer Kader, ehe er zuletzt nur noch in einer Hobbyrunde kickte. Nun hat ihn sein Ex-Verein in der Not reaktiviert. Und auch ein neuer zweiter Mann ist gefunden: Matthias Rätzke. Richtig, jener Rätzke, der bislang als Angreifer gelistet war. Letzterer, kurios, aber wahr, wechselt den Arbeitsplatz – vom Torjäger zum Toreverhinderer. „Am Anfang habe ich bei seinem Vorschlag gedacht: ein Witz“, sagt Fuhrmann – bis er erfuhr, dass sein Spieler zu Jugendzeiten bereits als Keeper im Einsatz war.

SV Vaihingen – TSV Bernhausen

Ebenfalls eine schwere Geburt war derweil der 2:0-Sieg des TSV Bernhausen im Aufsteigerduell beim SV Vaihingen. „Wir hatten uns einiges vorgenommen, konnten aber nicht viel davon umsetzen“, räumt der Trainer Peter Weinmann ein. Das Beste für ihn und die Seinen war am Ende wie erwähnt das Resultat. Nachdem zunächst Ahmet Fidan zweimal freistehend am gegnerischen Schlussmann Sven Schnell gescheitert war, erzwangen Aristidis Perhanidis und der eingewechselte Raffaele Nuzzo mit ihren Toren die für die Gäste glückliche Entscheidung – dies unter freundlicher Vaihinger Mithilfe. Treffer Nummer eins war laut Weinmanns Pendant Carmine Napolitano „eine Slapsticknummer, über die normalerweise jeder lacht“. Vorausgesetzt, er ist nicht gerade Beteiligter des Schwarzbachteams. Bei einem hoch in den Strafraum geschlagenen Ball duckte sich Max Winkel weg und wollte die Kugel für seinen Mannschaftskollegen Schnell durchlassen – dummerweise prallte ihm diese gegen den Rücken und von dort direkt vor die Füße des Schützen Perhanidis.

Napolitano sieht es so: „Mal hat man einen Lauf in die eine Richtung, mal in die andere – bei uns kommt gerade irgendwie alles in die falsche zusammen.“ Auch die Chancenverwertung. Nach der Pause vergaben Sven Stark, Kai Hauner und Steven Acher drei Topmöglichkeiten zumindest zum Ausgleich. So stand unter dem Strich die nächste Niederlage. 1:6, 1:5, nun 0:2. „Die Jungs haben gekämpft wie die Löwen“, sagt Napolitano, „aber es wurde nicht belohnt.“ Was in diesem Fall nicht nur ungut klang, sondern tatsächlich so war.