Wenigstens der Ausgleich ist den Bonlandenern noch gelungen. Im Bild freuen sich der Torschütze Nico Presthofer und sein Teamkollege Marcel Stannull (von links). Foto: Yavuz Dural

Die Filderstädter verpassen durch ein 1:1 im Nachholspiel gegen den SC Stammheim den Sprung auf den ersten Tabellenplatz.

Bonlanden - Die Chance war groß. Ein Heimsieg in der Nachholpartie gegen den SC Stammheim, und der SV Bonlanden hätte bei seinem ersten Pflichtspielauftritt im neuen Jahr sogleich wieder die Tabellenführung in der Fußball-Bezirksliga übernommen. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen „hätte“. Denn herausgesprungen ist für die Filderstädter am Sonntag im Verfolgerduell trotz eines Plus an Tormöglichkeiten nur ein 1:1-Unentschieden, mit welchem der Gegner zweifelsohne besser leben kann. Für den Bonlandener Trainer Klaus Kämmerer blieb derweil ein gemischtes Gefühl, nachdem sein Aufgebot den ersten Durchgang verschlafen hatte, danach aber auf Betriebstemperatur gekommen war. „Diese Gesamtleistung darf eigentlich nicht unser Anspruch sein“, sagt der Coach.

Im Klassement bleibt mit dem Ergebnis eine Woche vor dem offiziellen Start in die zweite Saisonphase alles wie gehabt. An der Spitze thronen die punktgleichen Mannschaften von NAFI Stuttgart und Türkspor Stuttgart, dahinter folgen die Frühstarter aus Bonlanden und Stammheim – nun mit einem Abstand von einem respektive vier Zählern. „Hätte mir vorher jemand gesagt, dass wir hier einen Punkt holen, ich hätte sofort eingeschlagen“, lautete das Fazit des Stammheimer Trainers Thomas Oesterwinter nach dem Abpfiff an der Humboldtstraße.

Frühe Stammheimer Führung

Oesterwinters Team, das im Hinspiel eine 2:3-Niederlage hatte hinnehmen müssen, gelang im aktuellen Aufeinandertreffen der beiden letztjährigen Landesliga-Absteiger ein Auftakt nach Maß. In der fünften Spielminute nutzten die Gäste gleich ihren ersten gefährlichen Angriff zum Führungstreffer. Nachdem sich Marco Schwalb auf der linken Außenbahn durchgesetzt und den Ball quer durch den Bonlandener Strafraum auf Sergio Mavinga gepasst hatte, war der Torjäger mit einem Flachschuss zur Stelle. Nach dieser für sie kalten Dusche war das Bemühen der Platzherren zwar sichtbar. Durch den Kapitän Stefan Adam, Rüchan Pehlivan und Nico Presthofer erspielten sie sich bis zum Pausenpfiff auch mehrere gute Chancen zum Ausgleich, nutzten aber keine.

Dass beim ursprünglichen Aufstiegsfavoriten noch reichlich Sand im Getriebe knirscht, war nicht zu übersehen. „Ich verstehe nicht, warum wir nach zwei erfolgreichen Testspielen gegen Landesligisten nun beim Ernstfall 45 Minuten eine deutlich schlechtere Leistung zeigen“, sagte Kämmerer. Zur Erläuterung: in der Vorbereitung hatten die Seinen im TV Echterdingen (2:0) und dem TSV Bad Boll (1:0) zwei klassenhöhere Gegner besiegt.

Kämmerer reagiert mit Wechseln

In der Halbzeitpause reagierte der Trainer mit zwei personellen Wechseln. Anstelle von Maximilian Schwarz und des in der Winterpause vom SV Vaihingen gekommenen Debütanten Steffen Günther beorderte er Steffen Schmidt sowie Marcel Stannull in seine Elf. Fortan lief das Angriffsspiel der Gastgeber flüssiger. Die Folge war in der 65. Minute der verdiente 1:1-Ausgleich. Nach einem feinen Pass von Adam in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr kam Presthofer an den Ball und traf aus 17 Metern Entfernung. Der Stammheimer Keeper Erik Maier machte dabei nicht die beste Figur.

Für Presthofer war es das 14. Saisontor, womit der 27-Jährige seine Führung in der Bezirksliga-Schützenliste ausgebaut hat – und damit steht der SV Bonlanden aktuell immerhin in dieser Wertung an der Spitze. Dass selbiges nicht für die Meisterschaftsrunde gilt, lag hingegen auch zuletzt wieder an der eigenen Chancenverwertung. So hatte der eingewechselte Stannull in der Schlussphase gleich dreimal die Möglichkeit zum Siegtreffer. Zuvor war Julian Schwarz am Lattenkreuz gescheitert. SV Bonlanden: Wiedmann – Günther (46. Stannull), Ried, Pottmeyer, Baradel – Zirfaß, Adam, Maximilian Schwarz (46. Schmidt) – Julian Schwarz (83. Taubald), Presthofer, Pehlivan. SC Stammheim: Erik Maier – Bardaro, Kromm, Peringer, Christian Schwalb – Bohn (87. Barbieri), Kotsinas, Marco Schwalb (89. Dominick Maier) – Mavinga (90.+3 Marra), Kassaye, Tobias Oesterwinter.