Auch am Sonntag noch Grund zur Freude? Der TSV Plattenhardt muss punkten, wenn er im Aufstiegsrennen bleiben will. Im Bild von links: Nikola Prvanov, der Spielertrainer Paulo Bayrak und Denis Kroer. Foto: Archiv Günter Bergmann

Das Spiel des Spieltags findet im Weilerhau statt, wo der Spitzenreiter SV Bonlanden gastiert.

Filder - Nachdem es witterungsbedingt in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga schon zuletzt nur ein Rumpfprogramm gegeben hat, droht ein solches Szenario auch an diesem Wochenende. Schließlich sind weitere Schneefälle angesagt. Wo gekickt werden kann und wo nicht, dürfte sich erst am Spieltag entscheiden, also am Sonntag. Die herausragende der sieben angesetzten Begegnungen ist das Filderstädter Ortsduell zwischen dem Tabellenvierten TSV Plattenhardt und dem Spitzenreiter SV Bonlanden, die beide in dieser Saison noch ungeschlagen sind. Spielbeginn ist jeweils um 14 Uhr.

TSV Plattenhardt – SV Bonlanden

Vierter gegen Erster. Lokalrivale gegen Lokalrivale. Und zudem: Aufstiegsaspirant gegen Aufstiegsaspirant. Es ist das große Duell des 14. Spieltags – eines, in dem der Druck auf Seiten der Plattenhardter Gastgeber liegt. Das weiß auch Sascha Krammer, der im Weilerhau zusammen mit Paulo Bayrak das Trainergespann bildet. „Wir wollen in den Partien gegen Bonlanden und Cannstatt unsere Chancen im Aufstiegsrennen unbedingt wahren“, sagt der 40-Jährige vor den beiden letzten Aufgaben des Kalenderjahrs. Aktuell beträgt der Rückstand der morgigen Gastgeber satte 14 Zähler auf den Überflieger SV Bonlanden. Deren neun sind es gegenüber dem Tabellenzweiten Türkspor Stuttgart – wobei die Plattenhardter allerdings noch zwei Nachholspiele zu bestreiten haben. „Entscheidend könnte auch diesmal die Tagesform werden“, schätzt Krammer, der sich unabhängig davon auf das Derby freut. „Das sind Spiele, für die es sich besonders lohnt, Woche für Woche auf dem Fußballplatz zu stehen“, sagt er.

In Sachen Personal liegt der Vorteil bei den Plattenhardtern. Sie haben nach jetzigem Stand alle ihre Stammkräfte an Bord. Bei den Gästen von der Humboldtstraße sieht es da etwas anders aus. Neben den Langzeitverletzten gibt es im Kader des Trainers Klaus Kämmerer einige angeschlagene Akteure. Fraglich sei beispielsweise ein Einsatz von Fabio Andretti, nachdem sich der Offensivmann am vergangenen Wochenende beim 3:0-Heimerfolg gegen Croatia Stuttgart eine schmerzhafte Prellung zugezogen hat. Egal jedoch, sagt Kämmerer. So oder so will er mit seiner Mannschaft die eigene imposante Serie ausbauen. In Punkt- und Pokalspielen sind die Bonnlandener seit rund 14 Monaten ungeschlagen. In der aktuellen Begegnung soll der nächste „Dreier“ her. „Wichtig wird sein, dass wir die Plattenhardter Offensive ausschalten und unseren eigenen Angriff wirkungsvoll in Szene setzen können“, lautet Kämmerers Plan.

Weiterer Anreiz für die Schwarz-Weißen: gelingt ihnen in ihrem 13. Saisonspiel der angepeilte zwölfte Sieg, stehen sie vorzeitig als Halbzeitmeister fest.

TSVgg Münster – TSV Bernhausen

Die Vorgabe ist klar. „Wir wollen uns drei weitere Punkte für den Klassenverbleib holen“, sagt der Bernhausener Trainer Peter Weinmann mit Blick auf das Auswärtsspiel beim in dieser Saison noch sieglosen Schlusslicht aus Münster. Die prekäre Situation des Gegners spielt für den 42 Jahre alten Coach dabei keine Rolle. Er rechnet mit einer kniffligen Aufgabe, haben die Gastgeber doch gerade einen Wechsel auf dem Chefposten an der Seitenlinie hinter sich. Nach dem Rücktritt von Sinan Can hat nun David Biedemann seine Punktspielpremiere. „Wir alle wissen um die Effekte, die ein neuer Mann auf der Trainerbank auslösen kann“, sagt Weinmann und richtet diese Worte gleichzeitig als Mahnung an sein eigenes Team. In diesem hat er, nachdem auch die zuletzt Angeschlagenen sich allesamt wieder fit und gesund zurückgemeldet haben, inzwischen die personelle Qual der Wahl. „Für einen Trainer kann es jedoch eigentlich nichts Besseres geben, weil sich gleichzeitig auch der Konkurrenzkampf im Kader erhöht“, sagt Weinmann – und damit womöglich das Leistungsniveau.

TSV Rohr – MTV Stuttgart

Bei seinem Amtsantritt vor gut sechs Wochen hatte das Rohrer Trainergespann Sascha Härtenstein/Mike Pfisterer nach eigenen Worten intern angekündigt: „Wir wollen mit 20 Punkten plus x in die Winterpause gehen.“ Setzt der seit fünf Spieltagen ungeschlagene Tabellensiebte von der Dürrlewangstraße seinen Lauf nun auch gegen den MTV Stuttgart fort, dann wäre die Wunschmarke bereits vor dem abschließenden Auswärtsspiel in Bernhausen erreicht. Ohnehin steht ein Sieg gegen das Team vom Kräherwald noch aus, seitdem die Rohrer vor eineinhalb Jahren in die Bezirksliga zurückgekehrt sind. In der vergangenen Spielzeit gab es gleich drei direkte Duelle, eines davon im Pokalwettbewerb. Zweimal verloren die morgigen Gastgeber, einmal erreichten sie immerhin ein 1:1.

Personell hat Härtenstein für den letzten Heimauftritt des Jahres alle Mann an Bord. Zudem steht die Verpflichtung eines weiteren Torhüters laut ihm kurz vor dem Abschluss. Konkret handelt es sich dabei um David Carl (23). Jener hat zuletzt für die SG Altenberg/Deutenbach in der Bezirksliga Mittelfranken gespielt und trainiert seit einem studienbedingten Umzug bei den Rohrern mit.

Spvgg Möhringen – Sportvg Feuerbach

Vier Zähler beträgt momentan das Polster der Möhringer auf ihren Gast aus Feuerbach. Geht der Plan des Trainers Karl-Heinz Fuhrmann auf, dann soll der Abstand nach den anstehenden 90 Spielminuten auf sieben Punkte angewachsen sein. Trotz zuletzt zwei Niederlagen ist der Coach zuversichtlich. „In unseren bisherigen Heimspielen waren wir ja ganz gut unterwegs“, sagt er und verweist auf die entsprechende Statistik. Vor eigener Kulisse haben die Seinen neun ihrer bis dato zwölf Punkte geholt.

Aus personeller Sicht können die auf Rang zehn stehenden Platzherren gegen den Tabellenzwölften nahezu aus dem Vollen schöpfen – abgesehen von den Langzeitverletzten sowie dem rotgesperrten Matteo Brunetti. Freilich: der Abwehrmann hat von der letztwöchigen Spielabsage in Bernhausen profitiert. Schließlich lautet das Sportgerichtsurteil in seinem Fall: vier Spiele, aber maximal vier Wochen. Somit wäre Brunetti am nächsten Samstag beim Jahresabschluss der Möhringer in Bonlanden wieder einsatzberechtigt.

Türkspor Stuttgart – SV Vaihingen

Für die mit bislang lediglich sieben Zählern im Tabellenkeller stehenden Vaihinger bedeutet das morgige Spiel ihren ersten Auftritt nach einer dreiwöchigen Pause – und das dann gleich beim Aufstiegsanwärter und Tabellenzweiten. Davor hat das Filderteam sechsmal in Serie verloren und dabei insgesamt 31 Gegentore kassiert. Angesichts dessen ist nicht zuletzt der Trainer Carmine Napolitano gespannt, in welcher Form sein Aufgebot nun zurückkehrt – und ebenso, wie der Kontrahent sich nach seiner ersten Saisonniederlage, dem 1:2 bei der Spvgg Cannstatt vom vergangenen Spieltag, präsentiert. „Wenn es dumm läuft, könnte die Sache ziemlich unangenehm für uns ausgehen“, befürchtet Napolitano, der aber von den Seinen keinen Abwehrbeton anrühren lassen will. „Wir wollen es aus einer verstärkten Abwehr mit schnellen Konterangriffen versuchen“, kündigt er an.

Schlecht für die Vaihinger: hinter einem Einsatz der beiden angeschlagenen Torhüter Maximilian Ulmer und Sven Schnell steht noch immer ein Fragezeichen. Fällt das Duo aus, stünde somit der Feldspieler Nico Breuer vor seiner Saisonpremiere im Vaihinger Kasten.