Gute Kunde für den SV Bonlanden: auch der Torjäger Nico Presthofer (rechts) bleibt, unabhängig von der künftigen Klassenzugehörigkeit. Foto: Yavuz Dural

Beim SV Bonlanden bleiben fast alle Spieler. Ob auch aus dem Aufstieg noch etwas werden kann, muss sich an diesem Wochenende weisen. Dazu die Vorrschau auf die Begegnungen der anderen Filderteams.

Filder - Das Gipfelduell zwischen dem Tabellendritten SV Bonlanden und dem Spitzenreiter NAFI Stuttgart ist die herausragende Begegnung am 24. Spieltag (Sonntag, 15 Uhr) der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga – und für die gastgebenden Filderstädter die letzte Chance im Rennen um den Meistertitel und direkten Wiederaufstieg. Zeitgleich steigt an der Dürrlewangstraße das Derby zwischen dem TSV Rohr und der Spvgg Möhringen.

SV Bonlanden – NAFI Stuttgart

Nein, von einem „Aufstiegsendspiel“ mag der Trainer Klaus Kämmerer zum jetzigen Zeitpunkt nicht sprechen, dies trotz der für ihn und seine Mannschaft aus tabellarischer Sicht kniffligen Ausgangssituation. Sieben Punkte beträgt die Kluft des Tabellendritten SV Bonlanden auf seinen morgigen Gegner, den Spitzenreiter NAFI Stuttgart – deren vier sind es aktuell zum Zweitplatzierten Türkspor Stuttgart, der in zwei Wochen an der Humboldtstraße gastiert. „Immerhin kommen ja noch einige Spiele“, sagt Kämmerer, der allerdings eingesteht, dass „der Druck momentan ganz alleine auf uns lastet“. Gelingt in der aktuellen Begegnung kein Sieg, war es das praktisch mit dem ursprünglich angepeilten Meistertitel und Direktaufstieg. Bei einer Niederlage könnten sich die Bonlandener wohl sogar schon auf ein weiteres Jahr in der Bezirksliga einstellen. In diesem Fall würde es selbst schwer, es noch auf den zweiten Rang und in die Relegation zu schaffen.

Immerhin: geklärt haben die Schwarz-Weißen während der Osterpause den Großteil ihrer noch offenen Personalfragen. Nach der Zusage Kämmerers für eine weitere Saison haben fast alle Spieler des aktuellen Kaders nachgezogen. Auch sie bleiben, zuvorderst der von mehreren höherklassigen Konkurrenten umworbene Nico Presthofer, der die Torschützenliste der Liga anführt. Fragezeichen stehen laut Kämmerer lediglich noch hinter zwei Namen. Der Winterpausen-Neuzugang Alexander Ringger ist wegen eines angedachten Wohnortwechsels noch am Überlegen. Zudem habe sich Steffen Schmidt aus beruflichen Gründen Bedenkzeit erbeten. Interesse soll an dem 24-Jährigen auch der Landesligist TV Echterdingen haben.

Gegner mit zehn Siegen in Serie

Mit NAFI Stuttgart erwartet die Bonlandener die momentan wohl schwerstmögliche Aufgabe. Der Klassenprimus hat seit November zehn Siege in Serie eingefahren. Für die Rückrunde hat er sich mit der Verpflichtung des Ex-Profis Denis Berger (zuvor Calcio Leinfelden-Echterdingen) und des Torjägers Erdal Koyuncu (zuvor Türkspor) weiter verstärkt. Allerdings, Mutmacher für den SV Bonlanden: das Hinspiel gewannen die Filderstädter mit 1:0. Seinerzeit traf Presthofer zum glücklichen Auswärtssieg.

MTV Stuttgart – TSV Plattenhardt

Nachdem die Plattenhardter zuletzt schon die Verpflichtung des Abwehrmanns Antonino Rizzo fix gemacht hatten, ist nun ein weiterer Transfer aus den Reihen des Landesligisten TV Echterdingen perfekt: Auch Giuseppe Di Leone zieht es aus den Goldäckern in den Weilerhau. Der 28 Jahre alte ehemalige Regionalliga-Kicker (SSV Reutlingen, FSV Frankfurt II) ist als Linksverteidiger oder im defensiven Mittelfeld einsetzbar. „Wir waren schon vor dieser Runde an ihm dran und freuen uns sehr, dass es jetzt geklappt hat“, sagt der Trainer Sascha Krammer. Zudem stehen wie berichtet Simon Kirschner (SV Allensbach/zuvor SV Bonlanden II) sowie Marius Mohr (TV Bempflingen) als Neuzugänge fest und rückt intern der Keeper Matteo Bauer von den A-Junioren auf.

Damit sind die Personalplanungen in Plattenhardt schon weit vorangeschritten. Bleibt zu klären, was die Mannschaft in dieser Saison noch leisten kann. Platz vier ist bei vier Punkten Abstand inzwischen wieder in Sichtweite. Allerdings steht dem Trainerduo Krammer/Bayrak aufgrund von Krankheiten und Verletzungen auch für die aktuelle Partie beim MTV Stuttgart lediglich ein Notaufgebot zur Verfügung.

TSV Rohr – Spvgg Möhringen

Die Rohrer Devise für das Derby lautet: Wiedergutmachung. „Wir haben die 2:4-Hinspielniederlage noch in unseren Köpfen“, sagt der Co-Trainer Marcel Schlick. Ins gleiche Horn stößt der Angreifer Ramin Sina. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns jetzt revanchieren werden“, fügt der 20-Tore-Mann an. Sollte der Aufsteiger von der Dürrlewangstraße die drei Punkte tatsächlich auf seinem Konto verbuchen, käme er seinem Saisonziel, dem Klassenverbleib, einen weiteren großen Schritt näher. Aktuell beträgt das Rohrer Polster zur Abstiegszone zehn Zähler – wenn man davon ausgeht, dass es nur zwei Direktabsteiger geben wird und der Drittletzte in die Relegation geht. Dies ist der inzwischen wahrscheinliche Fall. Dem sportlichen Aufschwung des TSV Weilimdorf in der Landesliga sei Dank.

Welche Startelf die seit drei Spieltagen ungeschlagenen Gastgeber aufbieten werden, war vor dem Abschlusstraining am gestrigen Freitagabend noch offen. Definitiv fehlen wird der Stammkeeper Kai Hansen. Er weilt nach wie vor im Urlaub. Stattdessen übernimmt entweder Henri Dieterle oder Daniel Güney den Platz zwischen den Pfosten.

Auch in Möhringen verfolgt man die positive Entwicklung in Weilimdorf mit regem Interesse. „Natürlich schauen wir mit einem Auge auf die Situation in der Landesliga“, sagt der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann, der jedoch betont: „In erster Linie bringen uns unsere eigenen Leistungen und die daraus resultierenden nötigen Punkte ans Ziel.“ Aktuell sind es vier Zähler, die Fuhrmann und die Seinen über dem imaginären Strich stehen. Mindestens ein Punkt soll morgen dazukommen. So lautet die Marschroute von Fuhrmann, dessen Team sich zuletzt gegen den SV Bonlanden nach einer 2:0-Führung noch mit einem 2:2 zufrieden geben musste.

Nur zwei Aussteiger in Möhringen

Besiegelt ist inzwischen, dass der im Winter an der Hechinger Straße eingestiegene A-Lizenz-Inhaber und der Großteil des bisherigen Kaders auch in der nächsten Saison zusammenarbeiten werden – unter der Voraussetzung, dass der Klassenverbleib gelingt. „Wir haben in der Osterpause unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt Fuhrmann und spricht von „sehr entspannten und schnellen Personalgesprächen“. Lediglich die Routiniers Martin Homm und Christian Kuchar haben ihr Karriereende verkündet. Im Fall von Kuchar soll es jedoch kein endgültiger Abschied werden. „Wir wollen ihn weiterhin eng in die Mannschaft einbinden“, sagt Fuhrmann. Offen sei nur noch, in welcher Funktion.