Der Spielertrainer Paulo Bayrak (links) sah Gelb-Rot – wonach die Begegnung gegen seine Mannschaft kippte. Foto: Yavuz Dural

Mit einem 3:3 hält der Plattenhardter Fluch auch in Sillenbuch an. Der SV Vaihingen bringt derweil den Tabellenführer ins Schwitzen.

Filder - Alle guten Vorsätze haben nichts geholfen. Am Schluss war es doch wie immer. Auswärtsspiel in der Fußball-Bezirksliga – und beim TSV Plattenhardt treten sie mit langen Gesichtern die Heimfahrt an. Auch im elften Anlauf haben es die Filderstädter verpasst, ihren seit März währenden Fluch auf gegnerischen Plätzen zu beenden. In Sillenbuch reichte es nur zu einem 3:3, wobei just der Beste der vorangegangenen Begegnungen zum Unglücksraben wurde. Und so muss der ursprüngliche Titelfavorit nun aufpassen, dass ihm im Aufstiegsrennen nicht erneut vorzeitig die Felle wegschwimmen.

Mächtige elf Punkte – das ist mittlerweile der Abstand zum Spitzenreiter Stammheim. Die Prognosen vom Sommer, dass es in diesem Spieljahr endlich einmal kein enteilendes Überteam geben werde, scheinen schon jetzt überholt. Entsprechend groß ist die Ernüchterung im Weilerhau. „Es nervt uns alle, wenn wir nicht gewinnen, keine Frage“, sagt der Trainer Sascha Krammer. Gleichwohl bemüht er sich, keine Unruhe aufkommen zu lassen. Krammers Baldriantropfen: zum einen sei die Saison noch lang, könne also noch viel passieren. Zum anderen? „Der zweite Platz ist ja weiter aus eigener Kraft zu erreichen“, weiß der Coach.

Allerdings werden die Plattenhardter sich auch dafür steigern müssen. In der aktuellen Partie hatten sie das Geschehen nur eine gute Stunde lang im Griff, dann kam der „plötzliche Genickbruch“, wie Krammer es nennt. Sein Trainerpartner Paulo Barak sah wegen zweimaligen Ballwegschlagens Gelb-Rot. Ausgerechnet Bayrak! Ausgerechnet der Akteur, der seit Wochen auf dem Rasen als kämpferisches Vorbild voranschreitet und der auch diesmal wieder doppelt getroffen hatte. In Unterzahl kippte die Partie. Auch, weil ein weiterer Leistungsträger patzte: Der Torhüter Daniel Wagner ließ, von der Sonne geblendet, einen Freistoß durchrutschen. Und auch, weil sich der Neuzugang Theofilaktos Spiridopoulos einen verhängnisvollen Ballverlust leistete.

Vaihinger vergeben Großchancen

Zuletzt mussten Krammer und die Seinen froh sein, durch einen Treffer von Marius Mohr wenigstens einen Zähler mitzunehmen. Jener wackelte beträchtlich, als der gegnerische Torjäger Luca Krieglstein in der Nachspielzeit einen Freistoß gegen die Querlatte donnerte. Die Hoffnungen, der Fernrivale Stammheim könnte ebenso einmal gestrauchelt sein, erfüllten sich zugleich nicht. Der Klassenprimus zwang den SV Vaihingen mit 2:0 in die Knie. Letzterer durfte hadern, sich für einen lange starken Auftritt nicht belohnt zu haben. Fabian Rück und Philipp Rosenberg vergaben zwei dicke Führungschancen – ehe der gastgebende Favorit seinerseits spät zuschlug.

Für die Vaihinger war es die dritte Niederlage nacheinander. Aber was sollten da erst die Plattenhardter mit ihrer Auswärtsserie sagen?