Erstmals fünf Siege in Serie? Der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann hat mit seiner Mannschaft der Spvgg Möhringen am Sonntag die Chance dazu. Foto: Archiv Yavuz Dural

Der Möhringer Trainer will im Bezirksliga-Derby gegen Rohr bislang Unerreichtes schaffen.

Filder - Der SV Vaihingen eröffnet bereits an diesem Samstag den 24. Spieltag in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga – und zwar mit einem Heimauftritt gegen den Spitzenreiter SC Stammheim. Am Sonntag steigt dann das Filder-Derby zwischen der Spvgg Möhringen und dem TSV Rohr, in welchem die Gastgeber einen Rekord anstreben. Zeitgleich ist auch der TSV Plattenhardt vor eigener Kulisse im Einsatz. Spielfrei ist diesmal der TSV Bernhausen.

SV Vaihingen – SC Stammheim

Die Vaihinger läuten auf Wunsch ihres Gegners bereits an diesem Samstagnachmittag den 24. Spieltag ein – und schwerer könnte die Aufgabe kaum sein, die auf das Aufgebot des Trainers Stephan Tregel im heimischen Schwarzbachstadion wartet. Der Gegner SC Stammheim hat nur zwei seiner bislang 22 Saisonpartien verloren, demgegenüber aber schon 18 Siege eingefahren – darunter ein 2:0 in der Hinrundenpartie der aktuellen Gegner. „Dabei waren wir damals eigentlich nicht schlechter. Allerdings waren die Stammheimer die kaltschnäuzigere Mannschaft und haben aus ihren wenigen Chancen eben zwei Tore gemacht“, erinnert sich Tregel und warnt die Seinen vor genau diesen Qualitäten des Aufstiegsaspiranten aus dem Stuttgarter Norden. Gleichwohl: „Wir haben nach zuletzt zwei Siegen entsprechendes Selbstvertrauen. Jetzt wollen wir vor unseren Heimfans einen raushauen, um etwas Zählbares auf unser Konto zu bekommen“, gibt sich der Vaihinger Coach angriffslustig.

Sollte dieses Unterfangen gelingen, würde das Filderteam das ohnehin schon enge Aufstiegsrennen noch spannender machen. Aus personeller Sicht spricht nichts gegen einen Coup: Die Vaihinger treten in Bestbesetzung an.

Spvgg Möhringen – TSV Rohr

Überraschungstabellendritter gegen designierten Absteiger – was bitte sollte dabei aus Sicht der gastgebenden Spvgg Möhringen schiefgehen? Stellt man diese Frage dem Trainer Karl-Heinz-Fuhrmann, erhält man jedoch eine erstaunliche Antwort. Von einer Favoritenrolle seiner Mannschaft will dieser nämlich nichts wissen – und das habe er in dieser Woche auch seinen Kickern eingebläut. „Natürlich wollen wir unseren Lauf fortsetzen und die drei Punkte hier behalten“, sagt Fuhrmann, dessen Aufgebot schon seit neun Spielen (sechs Siege, drei Unentschieden) ungeschlagen ist. Im Erfolgsfall hätte Fuhrmann erstmals in seiner seit Januar 2017 währenden Amtszeit in Möhringen fünf Siege in Serie eingefahren – für ihn also ein persönlicher Rekord.

Jedoch müssten die Seinen auf dem Weg dahin ein paar Dinge beherzigen. Erstens: ein Lokalderby hat mitunter eigene Gesetze. Zweitens: jedem Gegner respektvoll und ohne Überheblichkeit entgegentreten. Drittens: die tabellarischen Vorzeichen beim Anpfiff ausblenden. Und viertens: „Wir müssen diesmal über die gesamte Distanz wie eine Spitzenmannschaft auftreten“, fordert Fuhrmann und denkt dabei an die wechselvolle Begegnung der Hinrunde, welche sein Aufgebot seinerzeit nur mit Ach und Krach knapp mit 3:2 für sich entschied.

Personell können die Möhringer erneut aus dem Vollen schöpfen, während beim Schlusslicht TSV Rohr gegenüber dem jüngsten Heimdebakel zwei Akteure neu ausfallen. So weilt der Mannschaftskapitän Florian Möck noch im verlängerten Osterurlaub, und der Abwehrmann Christoph Pauley ist beruflich verhindert. „Wir haben aber auch diesmal genügend Personal zur Verfügung“, sagt der Trainer Heinz Rebentisch, der nach zuletzt zwei deutlichen Niederlagen (2:6 gegen Feuerbach und 2:7 gegen Ermis Metanastis) die Charakterfrage stellt. „Ich will sehen, dass wir gegen Möhringen mit Willen und Einsatz dagegenhalten.“

Unbeantwortet ist weiter die Frage, ob Rebentisch auch nach dem praktisch nicht mehr zu verhindernden Abstieg in die Kreisliga A an Bord bleibt. Dazu sagt Albrecht Metzger, Rohrer Vereinsvorsitzender und kommissarischer Fußball-Abteilungsleiter an der Dürrlewangstraße: „Wir wollen die Trainerfrage und ebenso, wer uns künftig von den aktuellen Spielern weiter zur Verfügung stehen wird, spätestens Mitte Mai geklärt haben.“

TSV Plattenhardt – SV Sillenbuch

Torreich ist die Hinrundenbegegnung im Sillenbucher Spitalwald geendet. Zwar ohne Sieger, dafür aber aufseiten der Plattenhardter mit einem tragischen Helden namens Paulo Bayrak. Der spielende Trainerpartner von Sascha Krammer steuerte seinerzeit zwei Treffer zum 3:3-Endstand bei, ehe er sich einen eher kuriosen Platzverweis einhandelte. Seine Vergehen: Bayrak hatte zwei Freistöße schnell ausgeführt – dummerweise ohne die Freigabe durch den Unparteiischen abzuwarten, der darauf Gelb-Rot zog.

Gewiss wird der 38-Jährige sich daran beim morgigen Wiedersehen im Weilerhau erinnern, wobei er diesmal definitiv nicht platzverweisgefährdet ist. Aufgrund anhaltender Wadenprobleme muss Bayrak nämlich passen. Gleiches gilt im Plattenhardter Aufgebot für Xenofon Manafis, der sich einer Weisheitszahn-Operation zu unterziehen hat. „Wir sind dennoch gut aufgestellt und optimistisch, weiter kräftig im Rennen um den dritten Rang mitzumischen“, sagt der Coach Krammer, der im Hinblick auf die nächste Saison inzwischen zwei weitere Personalien verkünden kann: So haben die Leistungsträger Antonino Rizzo und Alperen Albayrak ihre Zusage für ein weiteres Spieljahr auf Plattenhardter Höhen gegeben.

Dort steht an diesem Sonntag das Duell zwischen dem Vierten und dem Sechsten des Klassements an. Beide Kontrahenten wollen dabei Wunden lecken, nachdem sie zuletzt das Aus im Bezirkspokal-Viertelfinale hinnehmen mussten. Die Platzherren haben am Gründonnerstag wie berichtet mit 0:4 gegen den Bezirksliga-Spitzenreiter SC Stammheim verloren, die Gäste flogen dagegen überraschend mit einem 2:5 beim Pokalschreck TV Zazenhausen aus dem Wettbewerb.