Serdar Kurt Foto: Yavuz Dural

Am elften Spieltag der Bezirksliga könnte es einen Wechsel an den Tabellenspitze geben.

Filder - Es ist die große Frage des elften Spieltags in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga: Schafft es der kriselnde Spitzenreiter TSV Plattenhardt, sich aus seinem Tief zu katapultieren? Nach vier Spielen in Folge ohne Sieg wartet allerdings im SV Sillenbuch der aktuell schärfste Verfolger als Gegner, der seinerseits mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen kann. Im zweiten Filderderby tritt der drittplatzierte TSV Musberg beim TSV Bernhausen an. Dessen Verantwortliche haben mittlerweile entschieden, wie es nach dem Rauswurf von Peter Weinmann auf der Trainerposition weitergeht – zumindest bis zur Winterpause. Alle Partien werden am morgigen Sonntag um 14.30 Uhr angepfiffen.

SV Sillenbuch – TSV Plattenhardt. Tief durchgeatmet haben in dieser Woche die Verantwortlichen im Plattenhardter Weilerhau. Der Trainer Steffen Küttner hat sich aus dem Krankenstand zurückgemeldet, der Torwart Daniel Wagner, der zuletzt wegen einer Adduktorenzerrung ausgefallen war, steht im Spitzenspiel wieder zur Verfügung, und die Verletzung von Abwehrchef Georgios Doufas hat sich als nicht ganz so schlimm herausgestellt. Der Haarriss im Ellbogen lässt zwar aktuell noch keinen Einsatz zu, „ich denke aber nicht, dass er lange fehlen wird“, sagt Küttner. Mit den Langzeitverletzten Kevin Siekerman und Theofilaktos Spiridopoulos sowie Liridon Susuri, der wegen Adduktorenproblemen ausfällt, gibt es dennoch personelle Sorgen. Zumal die Spieler auf dem Feld derzeit ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Ob die Beine müde sind oder ob es ein Kopfproblem ist, vermag der Trainer nicht zu beantworten. „Jeder muss sich jetzt selbst hinterfragen, ob er tatsächlich alles gibt“, sagt Küttner. „Wir müssen wieder mit einer anderen Einstellung auf den Platz.“ Auf das Spitzenduell mit dem SV Sillenbuch freut er sich, auch wenn es eine große Herausforderung ist. Aber: „Wir haben einen Plan, wie wir unseren Tabellenplatz erfolgreich verteidigen können“, sagt Küttner, der kein Geheimnis daraus macht, dass er lieber die Rolle des Gejagten denn des Jägers inne hat.

Auch sein Gegenüber Zvonimir Topalusic blickt der Partie mit Vorfreude entgegen. „Wir haben uns schon letzte Woche aufgeregt, dass wir den Sprung nach vorne verpasst haben. Das wollen wir jetzt nachholen“, sagt der Coach des Zweiten. Er hofft, dass die Seinen die gleiche Leistung auf den Platz bringen wie vor Wochenfrist bei der 0:1-Niederlage in Musberg – „mit dem Unterschied, dass wir diesmal unsere vielen Torchancen verwerten“, sagt Topalusic. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz seines Mittelfeldspielers Lasse Bethäuser (Knieprobleme). „Er ist der einzige Spieler in unserem Kader, den wir nicht eins zu eins ersetzen können“, sagt Topalusic.

   TSV Bernhausen – TSV Musberg. Nach dem 1:1-Achtungserfolg beim Vierten MTV Stuttgart will der TSV Bernhausen nun auch gegen den Dritten punkten. „Wir können etwas ausrichten“, sagt Konstantinos Kalantidis. Dies nicht nur, weil er die Schwächen des Gegners kennt, wie er sagt, sondern auch, weil nach der Trennung von dem Coach Peter Weinmann inzwischen wieder Ruhe eingekehrt sei. Wie es auf dem Trainerposten weitergeht, haben die Filderstädter in dieser Woche geklärt – zumindest für den Zeitraum bis zur Winterpause. Bis dahin haben die Abteilungsvorderen Kalantidis (bisher Spielleiter) sowie dem Torwart Serdar Kurt als gleichberechtigtes Trainerduo ihr Vertrauen ausgesprochen. „Die Mannschaft steht voll hinter dieser Entscheidung“, sagt Kalantidis, der schon am vergangenen Spieltag an der Seitenlinie eingesprungen war und im Derby nun auf drei Spieler verzichten muss: Sebastian Lieto (Elternzeit), Veli Celik (Rotsperre) und Daniele Sinesi (Kreuzbandriss).

Demgegenüber fehlt beim TSV Musberg nur der verletzte Christian Krämer. Der Trainer Ralf Martins erwartet dennoch ein schweres Spiel. „Für Bernhausen geht es ums Überleben“, sagt der Coach, der sein Team zum ersten Mal in dieser Saison klar in der Favoritenrolle sieht.

    GFV Ermis Metanastis Stuttgart – SV Vaihingen. Auch wenn vor Wochenfrist eine 3:5-Niederlage gegen Türkspor Stuttgart stand – die Leistungskurve der Vaihinger Kicker zeigt kontinuierlich nach oben. „Wir werden von Spiel zu Spiel besser. Einzig die Chancenverwertung könnte deutlich besser sein“, sagt der spielende Co-Trainer Benjamin Schiffner. Dass sich die Vaihinger gegen den Vizemeister der vergangenen Saison etwas ausrechnen, liegt aber auch an der personellen Situation. Bis auf Jeremiah Geywitz, der wohl noch zwei Wochen fehlen wird, kann der Trainer Stephan Tregel auf alle Akteure zurückgreifen. „Gut möglich aber, dass in der Startelf erst einmal alles bleibt wie gehabt“, sagt Schiffner.

       Spvgg Möhringen – MTV Stuttgart. Nachdem sie vor zwei Wochen den ersten Sieg eingetütet und das vergangene spielfreie Wochenende genossen haben, wollen die Kicker der Spvgg Möhringen gegen den Vierten nun gleich den nächsten Dreier einfahren. „Das wäre enorm wichtig“, sagt der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann und denkt auch an die eigenen Zuschauer. „Wir müssen die jetzt auch mal belohnen“, sagt er. Zumal es personell gut aussieht. Außer dem Langzeitverletzten Matteo Brunetti und Manuel Klopfer (Urlaub) sind alle Mann einsatzbereit. Der Gegner bangt derweil noch um den Einsatz von Torjäger Patrick Backes, der angeschlagen ist. Weil beide Teams eine offensive Spielweise bevorzugen, erwartet Fuhrmann einen offenen Schlagabtausch.