Mit seinen Saisontoren Nummer fünf bis sieben war Nils Große Scharmann der Möhringer Matchwinner. Foto: Günter Bergmann

Nils Große Scharmann schießt die Spvgg Möhringen zum 4:2-Derbysieg in Vaihingen, womit die Gäste ihre starke erste Saisonhälfte in der Bezirksliga unterstreichen.

Vaihingen - Die vorweihnachtliche Bescherung hat für die Bezirksliga-Fußballer der Spvgg Möhringen bereits am ersten Advent stattgefunden. Mit einem 4:2-Erfolg im Derby beim SV Vaihingen haben die Gäste ihre tolle erste Saisonphase gekrönt und gehen nun als überraschender Tabellenvierter in die Winterpause. Für das abschließende Präsent war vor allem Nils Große Scharmann verantwortlich. Der frühere Vaihinger Jugendspieler erzielte gegen seinen Ex-Verein drei Treffer. „Das war heute mein Geschenk an den Trainer und die Mannschaft“, sagte der Schlaks und lachte.

Aus den vergangenen elf Begegnungen haben die Möhringer nun sechs Siege und vier Unentschieden verbucht. Lediglich die Partie vor zwei Wochen in Plattenhardt ging in dieser Periode verloren. Es ist ein Lauf, der das Selbstvertrauen gestärkt hat. Entsprechend trat die Mannschaft des Trainers Karl-Heinz Fuhrmann im Schwarzbachstadion auf. Vorab dröhnten derart laute Hip-Hop-Klänge aus der Kabine der Gäste, dass man befürchten musste, der Putz würde von der Decke rieseln. Auf dem Rasen ging es dann fetzig weiter. Schon nach zwölf Spielminuten war Große Scharmann zum ersten Mal zur Stelle. Der Mann mit der Rückennummer neun verwertete eine gut getimte Flanke seines Teamkollegen Marvin Kuhn, der sich am rechten Flügel durchgetankt hatte.

Ulmer verhindert höheren Rückstand

Die Möhringer Zugabe folgte nur rund 100 Sekunden später. Manuel Klopfer schnappte sich 20 Meter vor dem Vaihinger Tor den Ball. Ein schneller Blick, ein strammer Schuss, und schon stand es 0:2. Und es hätte noch schlimmer kommen können für die Gastgeber, als ebenfalls noch in der Anfangsphase Sebastian Zydeck allein vor dem Torwart Maximilian Ulmer auftauchte. Aber ein Reflex des aus einer Verletzungspause zurückgekehrten Schlussmanns machte diese Großchance zur frühen Vorentscheidung zunichte.

Damit war die Heimelf aufgeweckt. Die Revanchegelüste, es nach der 1:5-Schlappe aus dem Hinspiel ja eigentlich besser machen zu wollen, lebten doch noch auf. Der SV Vaihingen wurde mit langen Pässen durchs Mittelfeld stärker – und schlug seinerseits urplötzlich zu. Erst war es Yannik Breuninger, der zum 1:2 verkürzte, wobei der Möhringer Aushilfskeeper Christian Kuchar keine gute Figur machte. Der frühere Abwehrspieler und jetzige Spielleiter stand mangels Alternativen erneut zwischen den Pfosten. Dann markierte Nico Breuer nach Vorarbeit von Philipp Rosenberg sogar den Ausgleich.

Die beiden Viertelstunden vor sowie nach der Pause waren die beste Vaihinger Phase. Die Partie schien zu kippen – ehe mitten hinein der erneute Möhringer Führungstreffer platzte. Der eingewechselte Christian Preskitt legte für Große Scharmann auf. Und als der 22-Jährige kurz vor Schluss mit dem Kopf auch noch sein drittes Tor erzielte, war klar, wer als Sieger vom Platz gehen wird.

Tregel findet es „ärgerlich“

„Ärgerlich. Wir haben uns für unser gutes Spiel leider nicht belohnt“, sagte der Vaihinger Trainer Stephan Tregel, dessen Mannschaft trotz der Niederlage Tabellenzehnter bleibt – dies mit vier Punkten Abstand zur Abstiegszone. Die Möhringer, bei denen der Verteidiger Marian Wieser als werdender Vater kurzfristig sein Mitwirken abgesagt hatte, überwintern derweil wie erwähnt auf dem vierten Rang. Der Mittelfeldmotor Marvin Kuhn konnte es fast nicht glauben. „Schon toll, dass wir jetzt so weit oben stehen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, wenn mir das einer vorher gesagt hätte“, sagte er. SV Vaihingen: Ulmer – Breuer (46. Hauner, Winter (88. Johne), Lapeschi, Jakobs – Rück (57. Münch), Geywitz, Breuninger, Crnisanin (80. Spangenberg) – Kamm, Rosenberg. Spvgg Möhringen: Kuchar – Heinle, Brunetti, Jordan, Peri (88. Carvalho Fumega) – Zydeck – Deffner (56. Preskitt), Klopfer, Kuhn, Ramic (56. Abalo) – Große Scharmann (90. Kasischke).