Mahir Ege schlüpft fortan ins Bernhausener Trikot. Foto: Yavuz Dural

Der TSV Bernhausen erhält oberligaerfahrene Verstärkung. Insgesamt stehen sieben Zugänge fest.

Bernhausen - Die Verpflichtung des Trainers Christopher Eisenhardt (bisher TV Echterdingen) war der erste Streich. Inzwischen hat der Fußball-Bezirksligist TSV Bernhausen nachgelegt und demonstriert ebenso bei der Kaderplanung gestiegene Ambitionen: Auch drei Spieler mit höherklassiger Erfahrung wechseln zum aktuellen Tabellenletzten an den Fleinsbach. Einer von ihnen, Michel Forzano, ging einst sogar in der Oberliga auf Torejagd.

Forzano, keine Frage, ist der Königstransfer. Bezahlt gemacht haben sich dabei die Kontakte Eisenhardts. Der neue Coach und der inzwischen 31-Jährige waren beim VfL Kirchheim einst Teamkollegen. Eben in Kirchheim ist Forzano nun unter Misstönen geschieden. Der Traditionsclub hat ihn während der Coronakrise überraschend als Spielertrainer entlassen, dies trotz Platz zwei in der Bezirksliga Neckar/Fils. Eisenhardt vernahm es und klopfte bei seinem alten Kumpel an. Für jenen kam das Angebot passend. Ein erneuter Trainerjob, wo auch immer, wäre ihm zu viel gewesen. Aber allein als Spieler? Warum nicht? Zumal: der Weg ist kurz. Forzano, der zuletzt in eineinhalb Jahren unter der Teck 24 Punktspieltreffer erzielt hat, arbeitet als Finanzbuchhalter am Flughafen.

Zwei Mann aus Echterdingen

In Bernhausen soll der Neue eine Schlüsselrolle einnehmen. Vorgesehen ist er als Führungsfigur im zentralen Mittelfeld. „Wir werden eine sehr junge Mannschaft haben“, sagt der in sein einstiges Amt zurückgekehrte Spielleiter Eugen Uhl, „da brauchen wir ein paar erfahrene Eckpfeiler.“ Als solche sieht er auch zwei weitere Zugänge: Mahir Ege (26, früher Verbandsliga bei Calcio) und Aris Charalampidis (21). Den Innenverteidiger sowie den Angreifer bringt Eisenhardt aus Echterdingen mit. Beide haben dort in den aktuellen Planungen keine Rolle mehr gespielt. Charalampidis, obwohl Stammkraft, war auf eigenen Wunsch bereits zur Winterpause ausgestiegen. Darüber hinaus ist der Wechsel der Brüder Kristijan Cagalj (23, Mittelfeld) und Franc Cagalj (25, Abwehr) vom Staffelrivalen Croatia Stuttgart fix. Und hinzu kommen zwei Talente, die sich am Sprung in den Aktivenbereich versuchen dürfen: Julian Kahdemann und Hussein Atwi (beide 19, beide Abwehr, beide wie Forzano vom VfL Kirchheim).

Schaller zieht Konsequenzen

Insgesamt rechnet Uhl im Rahmen des Umbruchs mit „etwa zehn Neuzugängen“. Gehen werden demgegenüber von der ersten Garnitur Nicola Portoghese (TSV Leinfelden?), Manuel Frommelt, Patrick Kerker (beide eigene zweite Mannschaft), John-Philip Lanitz (Umzug in den Raum Berlin) – und Nils Schaller. Der Stürmer, im Januar noch damals namhaftester Bernhausener Transfer, zieht erwartungsgemäß die persönlichen Konsequenzen. Eisenhardt und er, das hatte schon in Echterdingen nicht gepasst. Mit dem Einstieg seines Ex-Trainers holt Schaller nun die Vergangenheit ein. In einem laut Uhl ehrlichen Vier-Augen-Gespräch sind beide Protagonisten zu dem Schluss gekommen, besser getrennte Wege zu gehen. Schaller ist auf der Suche nach einer anderen Wirkungsstätte bereits fündig worden: Er schließt sich dem Landesligisten TSV Bad Boll an.

Eisenhardt beerbt in Bernhausen wie berichtet von Juli an das Übergangsgespann Konstantinos Kalantidis/Serdar Kurt. Antreten werden die Filderstädter voraussichtlich weiter in der Bezirksliga – trotz völlig verkorkster Saison 2019/2020 mit nur zehn Punkten aus den absolvierten 17 Spielen. Wird die Runde abgebrochen und nach den Verbandsplänen gewertet, wovon vor dem entscheidenden Verbandstag am morgigen Samstag auszugehen ist, gibt es heuer keine Absteiger.