Pattonvilles Daniel Gelt (rechts) spitzelt Kornwestheims Sandro Freitas den Ball weg. Foto: Peter Mann

Der SV Pattonville gewinnt in einem sehenswerten Duell 1:0 (1:0) beim weiterhin krisengeschüttelten SV Kornwestheim. Eine unnötige Aktion in der Nachspielzeit hätte aber beinahe den Sieg gekostet.

Gute Torchancen auf beiden Seiten, gefährliche Konter, schöne Spielzüge und sehenswerte Torhüterparaden: Den Zuschauern des Bezirksliga-Derbys zwischen dem SV Kornwestheim und dem SV Pattonville am Sonntag war nicht nur ein sehr spannendes, sondern auch ein ansehnliches Duell geboten. „Man hat heute nicht den Eindruck gehabt, dass beide Mannschaften im unteren Tabellendrittel stehen. Da habe ich die letzten Wochen mit vielen lang geschlagenen Bällen ganz anderes gesehen“, sagt auch Pattonvilles Trainer Marc Bachhuber.

 

Er durfte am Ende mit seinem Team jubeln – über einen 1:0-Auswärtssieg und wichtige drei Punkte, um sich auf fünf Zähler von der Abstiegszone abzusetzen. Der Erfolg Pattonvilles war nicht unverdient: In der ersten Hälfte verteidigte die Mannschaft konsequent, ließ kaum Torchancen zu. Und in der zweiten Halbzeit kam der SV Kornwestheim dann zwar mehr auf und wurde immer wieder gefährlich. Pattonville setzte dem aber schnelle Konter entgegen, bei denen gut und gerne das 2:0 hätte fallen können.

So aber blieb der Treffer von Emrah Akpolat der entscheidende des Tages. Auch er netzte nach einem Konter ein: Tobias Uhse schaltete nach einem Ballgewinn vor dem eigenen Strafraum schnell und spielte rechts raus auf Philip Mandic. Und nach dessen Hereingabe schoss Akpolat am langen Pfosten problemlos ein (26.). „Solch ein Tor, aus einem eigenen Angriff heraus, dürfen wir einfach nicht kriegen“, hadert Kornwestheims Trainer Markus Koch.

Pattonville hätte gar fast noch zwei weitere Male mit quasi dem identischen Spielzug getroffen. Nach den Stationen von Daniel Gelt links raus auf Luca Garcia Urbina war es einmal Mandic selbst, der am langen Pfosten nur die Oberlatte traf (40.). Und in Minute 68 startete Akpolat erneut einen solchen Konter, diesmal wieder rechts auf Mandic. Nach dessen Hereingabe war es dann der eingewechselte Florian Heinz, der am langen Pfosten frei zum Schuss kam, jedoch nicht genug Druck auf den Ball bekam.

Generell ging es nach der chancenarmen ersten Hälfte, bei der zumindest ein Kornwestheimer Abschluss Zentimeter vor der Torlinie geklärt wurde, hin und her. Es gab etliche Torabschlüsse auf beiden Seiten. Und dass der SVK bis zuletzt auf Punkte hoffen durfte, lag auch an Schlussmann Lukas Buchholz, der mehrmals stark parierte. Etwa als er einen Flachschuss von Garcia Urbina um den Pfosten lenkte (50.) und als SVP-Joker Louis Gabler allein auf ihn zu rannte (91.). Die größte Kornwestheimer Chance aber vergab Nico Schürmann, der allein auf den Keeper zu stürmte, dann aber knapp rechts am Tor vorbei schoss (69.).

Der Puls steigt nochmals in Minute 94

Der Puls auf Pattonviller Seite stieg dann in der 94. Minute nochmals in die Höhe, als Abwehrchef Güney Cömert bei eigenem Ballbesitz meckerte. Der Schiedsrichter pfiff, zeigte ihm Gelb und entscheid auf Freistoß an der Strafraumgrenze. Stefano Nicolazzo zielte bei der letzten Ausgleichschance aber deutlich zu hoch.

Der SV Kornwestheim ist damit punktgleich mit Schlusslicht SpVgg Renningen, steckt weiter in der Krise. Coach Markus Koch hadert: „Wir waren zwischenzeitlich am Drücker, um den Ausgleich zu erzielen. Unser Manko war aber, dass vor dem Tor die letzte Überzeugung gefehlt hat. So haben wir wieder einmal knapp verloren.“

SV Kornwestheim: Buchholz – Altobelli, Strehlow, Plitzner, Güngör – Läubin (83. Mira), Nicolazzo, Freitas – Reichert, Schürmann (80. Löffler), Schröder (46. Di Romana).

SV Pattonville: Moor – Abder-Razzag, Cömert, Grimbacher, Hörner – Garcia Urbina (70. Shanmugarajah), Gelt, Nar (65. Heinz), Uhse (83. Hack) – Akpolat (86. Gabler), Mandic.