Der SV Pattonville macht im zweiten Bezirksligajahr eine schwere Phase durch. Marc Bachhuber ist nicht nur als Trainer gefordert.
Irgendwer scheint dem SV Pattonville in dieser Saison das Glück gestohlen zu haben. Gegen den TASV Hessigheim machte der Fußball-Bezirksligist erneut ein gutes Spiel und glich in der Nachspielzeit aus. Doch wie so oft in dieser Runde wurden die Spieler des Tabellenelften nicht für ihren Aufwand belohnt und kassierten kurz darauf das 4:5 und damit einen erneuten Nackenschlag. Am kommenden Sonntag, 14 Uhr, steht das letzte Spiel in diesem Kalenderjahr an, dann endet die Hinrunde für den SVP mit der Partie beim FV Dersimsport Ludwigsburg.
Der einstige Spitzenreiter schwächelt
Der einstige Tabellenführer schwächelte zuletzt. Seit der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen den SV Leonberg/Eltingen konnte das Team von Trainer Mihael Sabljo nicht mehr gewinnen. Nach fünf sieglosen Spielen sind die Ludwigsburger von Platz eins auf den fünften Rang abgerutscht. Zuletzt gaben sie gegen Renningen sogar eine 6:3-Führung aus der Hand und holten beim 6:6 lediglich einen Punkt. „Sie wissen auch, dass es das letzte Spiel vor der Winterpause ist und werden deshalb alles raushauen. Sie wollen den Anschluss an die Tabellenspitze halten“, sagt Marc Bachhuber. Der Trainer des SV Pattonville warnt vor dem mit erfahrenen Spielern gespickten Gegner. Mehrere Akteure, darunter der frühere Oberliga-Kicker Sebastian Rief, waren bereits in höheren Ligen aktiv. „Sie sind ein Team, das viel den Ball laufen lässt und individuell sehr stark besetzt ist“, sagt Bachhuber.
Zudem stellt der FV Dersimsport Ludwigsburg weiterhin mit dem TV Aldingen die beste Offensive der Liga. 39 Treffer erzielten die Ludwigsburger bereits in dieser Saison. Vor allem die beiden Angreifer Edison Qenaj (10 Treffer) und Nicola De Pilla (9 Tore) stechen dabei heraus. Im Pokalspiel Mitte September holte sich der SV Pattonville eine 0:5-Klatsche ab. De Pilla traf damals dreifach, Kaan Cinar zudem doppelt.
Der SV Pattonville geht also als klarer Außenseiter in die Begegnung. Bachhuber hat aber eine kleine Chance für sein Team ausgemacht. „Konditionell sind sie mit ihren etwas älteren Spielern nicht ganz so stark, da könnten sich also spät im Spiel Möglichkeiten ergeben, etwas mitzunehmen“, sagt der SVP-Coach.
Pattonville muss ohne Akpolat auskommen
Verzichten muss er im nächsten Spiel eventuell auf seinen besten Torschützen. Emrah Akpolat hat sich nach seinen zwei Treffern im vergangenen Spiel gegen Hessigheim am Dienstag im Training verletzt und ist für Sonntag fraglich. Der Angreifer hat in dieser Saison insgesamt sechs Treffer erzielt.
Egal wie die Partie ausgeht, zufrieden sind die Pattonviller mit der bisherigen Punkteausbeute nicht. Im besten Fall beenden sie die Hinrunde mit 17 Punkten auf dem elften Platz. Aktuell stehen 14 Zähler auf dem Konto. „Spielerisch waren gute Spiele dabei, aber wir haben zu wenig Punkte geholt. Weil wir zu leicht verteidigt haben und vielleicht noch etwas zu unerfahren waren“, erzählt Bachhuber. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg sei generell das schwerste, weil die Gegner sich besser einstellen können.
„Ich bin seit fast sechs Jahren hier Trainer und das ist vermutlich die erste Krise, die wir in dieser Zeit haben“, sagt Bachhuber. Unter dem Trainer gelang in der Saison 2022/2023 der Sprung aus der Kreisliga A in die Bezirksliga. Im ersten Jahr wurde der SVP starker Sechster. Nun kämpfen sie um den Klassenverbleib. In dieser Phase ist Bachhuber auch als Psychologe gefragt. „Es hilft nichts, mit der Keule auf die Jungs draufzuhauen. Eher den Jungs klarzumachen, was sie drauf haben und dass sie alles rausholen müssen“, sagt Bachhuber. Ein Erfolgserlebnis vor der Weihnachtsfeier in zwei Wochen wäre dafür optimal. Sportlich geht der SVP schnell in die Pause und startet Ende Januar mit der Vorbereitung auf die Rückrunde.