Kapitän Marco Reichert soll eine tragende Rolle in der Rückserie übernehmen. Foto: Baumann

Roberto Raimondo ist noch nie abgestiegen – weder als Spieler noch als Trainer. Das soll auch beim SV Kornwestheim so bleiben. Dafür geht der Coach neue Wege.

Die Botschaft für die Mannschaft ist klar: Ab sofort zählen nur noch Punkte für den Fußball-Bezirksligisten SV Kornwestheim. Zu oft hat das Team in der Vorrunde Komplimente von den Gegnern bekommen, ging aber immer wieder ohne etwas Zählbares vom Platz. Das wird in der Rückserie nicht reichen, wenn man den Klassenverbleib noch schaffen will. Los geht es an diesem Sonntag (15 Uhr) beim Tabellendritten TSV Schwieberdingen. Das neue Trainergespann mit Roberto Raimondo und dem spielenden Co-Trainer Tobias Oesterwinter, das im Dezember die Nachfolge von Markus Koch angetreten hat, will den Tabellenletzten so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone bringen. Raimondo bringt dabei eine mutmachende Botschaft für alle, die es mit dem SVK halten, mit: „Ich bin noch nie abgestiegen, weder als Spieler noch als Trainer“, sagt der 52-Jährige.

 

Und an dieser weißen Weste soll sich auch nichts ändern. Und es gibt noch weitere positive Entwicklungen aus der Vorbereitungszeit: Mehr Konkurrenzkampf im Team, die erste und zweite Mannschaft sind enger zusammengerückt und die Neuzugänge haben sich bereits bestens integriert. Einzig Kevin Hachenbruch, der wie Torwart Steffen Scheck und Tobias Oesterwinter vom A-Ligisten TSV Münchingen gekommen ist – fällt nach einem Kreuzbandriss für die gesamte Rückrunde aus. Mit beim Punktesammeln helfen sollen auch Georgios Kotsinas (SC Stammheim) und Stürmer Lionel Schmidt (SV Stuttgart-Rohr).

Elf Punkte hat das Ensemble in der Hinserie in 15 Spielen gesammelt. Kleiner Trost – die vier Mannschaften, die vor dem SVK stehen, haben es auch nicht viel besser gemacht und so beträgt der Abstand zum Relegationsplatz zwei Zähler und zum aktuell rettenden Ufer vier Punkte. „Es ist nicht aussichtslos, sonst hätte ich es auch nicht gemacht“, sagt Raimondo, der davor die zweite Mannschaft der Kornwestheimer betreut und zur Herbstmeisterschaft geführt hat.

Alles ist also noch machbar. Um das Team noch ein Stück mehr zu motivieren, geht Roberto Raimondo gern auch neue Wege. So hat die Mannschaft kürzlich ein Heimspiel der Handballer besucht, die in der 3. Liga aktiv sind. Fußball meets Handball. Den werfenden Kollegen hat die lautstarke Unterstützung der kickenden Abteilung in der Halle Ost geholfen: Der SVK entschied das Derby gegen den TSB Heilbronn-Horkheim mit 33:21 für sich. Die Fußballer haben sich für das nächste Heimspiel Ende März gegen den HC Oppenweiler/Backnang angesagt. „Ich bin ein Fan von solch einem Austausch“, sagt Roberto Raimondo.

Trainer beugen Verletzungen vor

Motivierend soll sich natürlich der inzwischen deutlich breitere Kader auf die Leistung der Formation auswirken. Bis auf Philipp Röhl und Kevin Hachenbruch sind alle Spieler an Bord. „Das schafft mehr Konkurrenz um die Startplätze“, sagt der Trainer, der sich davon insgesamt einen Qualitätsschub verspricht. Weil die Elf in der Vorrunde viel mit angeschlagenen Spielern zu tun hatte, bauen die Trainer viele Kräftigungs- und Stabilitätsübungen samt Stretching ins Programm ein, um Verletzungen vorzubeugen.

Und wer soll auf dem Platz die Verantwortung übernehmen? Da fallen dem Coach natürlich sein spielender Co-Trainer Tobias Oesterwinter ein, der der Abwehr als Innenverteidiger mehr Stabilität verleihen soll und die Arrivierten um Kapitän Marco Reichert oder Micha-Colin Läubin ein. Aber zu viel Druck will er nicht ausüben, weil letztlich das gesamte Team. Gleich zum Start beim Tabellendritten eine harte Nuss zu knacken. Wichtig sei vor allem zu sehen, wie das Team die Vorgaben umsetzt, so Raimondo, der den Blick schon auf den Spieltag danach richtet, wenn die Kornwestheimer daheim mit dem TSV Phönix Lomersheim einen direkten Mitbewerber um den Ligaerhalt empfangen. Aber natürlich haben sich die Trainer auch auf den sonntäglichen Gegner vorbereitet.

„Schwieberdingen steht nicht umsonst da oben und liefert konstante Ergebnisse“, sagt Raimondo. Aber er gehe jede Partie optimistisch an. Sein Vertrag läuft erst einmal bis zum Sommer. Eine Verlängerung wäre das Wunschziel beider Seiten. Der Klassenerhalt könnte dabei helfen.