Lion Schmidt (Mitte) war beim Kornwestheimer Torfestival dreimal erfolgreich. Foto: Peter Mann

Warum der SV Pattonville und der SV Kornwestheim nach ihren Siegen berechtigte Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib in der Bezirksliga schöpfen.

Man hätte Michael Felix nach dem 3:1 (1:1) Erfolg seines Teams beim FC Marbach gerne ein Hustenbonbon angeboten, denn der Coach des SV Pattonville war komplett heißer, hatte sich an der Seitenlinie ähnlich verausgabt wie seine Mannschaft auf dem Platz. „Die Jungs brauchen diese Unterstützung von außen noch. Heute haben wir das mit dem unbedingten Willen hinbekommen“, sagte der neue Coach nach dem ersten Dreier unter seiner Regie. Ja, da wächst etwas zusammen beim SV Pattonville auch wenn der Start mit zwei Niederlagen und 1:11 Toren für den Coach in der Bezirksliga Enz/Murr äußerst holprig war.

 
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In Marbach gingen die Pattonviller nach nur drei Minuten durch den Winterneuzugang Fynn Wyslich in Führung. Es war wie schon so oft ein frühes Gegentor für die Marbacher, eine Schwäche, die sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Die Pattonviller wiederum hadern immer wieder mit individuellen Fehlern. Ein solcher führte nach 40 Minuten zum Ausgleich durch Manuel Wörner. Davor hätte Tobias Uhse (12. Minute) allerdings schon auf 2:0 erhöhen können und ließ kurz vor dem Pausenpfiff auch die Chance zum 2:1 liegen.

Das 3:1 zieht dem FC Marbach den Stecker

Besser machten es die Kollegen in der zweiten Halbzeit. In der 62. Minuten gelang Daniel Gelt mit einem Distanzschuss das 2:1 für die Gäste, und als dann Wyslich (70.) per Schulter seinen Doppelpack zum 3:1 schnürte, war es bei den Marbachern vorbei mit dem Glauben an die Wende. Nach seinem Treffer rannte der 18-Jährige zu Coach Felix. „Ich habe ihm vor der Partie gesagt, dass er doppelt trifft“, sagt der SVP-Trainer, der den jungen Stürmer als Sinnbild für den Aufwärtstrend sieht. Er scheint die Elf seines Vertrauens gefunden zu haben und ließ das Ensemble ohne Auswechslungen durchspielen. Micheal Felix war dann auch wieder bei Stimme, als sein Team sich zu einem Jubelkreis versammelte und das beliebte Humba anstimmte.

Wie wichtig der Dreier war, zeigt der Blick zum Stadtrivalen SV Kornwestheim, der noch ausgiebiger jubeln durfte und gegen den TSV Nussdorf nach einem Pausenrückstand noch mit 8:3 (1:2) gewonnen hat. „Das war ein sensationeller Auftritt von uns – vor allem nach dem Rückstand“, sagte Trainer Roberto Raimondo.

Der SV Kornwestheim dreht 0:2 Rückstand

0:2 waren die Kornwestheimer nach 23 Minuten im Rückstand gelegen, ehe Nico Schürmann noch vor der Pause auf 1:2 verkürzte. Dem Rückkehrer gelang nach 59 Minute dann auch der Ausgleich. Gian Luca Diego Altobelli (70.) und Stefano Nicolazzo (72.) trafen innerhalb von zwei Minuten zum 4:2, ehe Nussdorf nochmals der Anschlusstreffer gelang. Das hinderte die Raimondo-Formation aber nicht daran, sich in einen Torrausch zu spielen: Micha-Colin Läubin netzte zum 5:3 (78.) ein, ehe sich Lionel Schmidt (83.(84./90) noch über einen Hattrick freuen durfte.

„Das Team hat sich selbst gepusht“, sagte der Trainer. Gegen drei direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib hat der SVK sieben Zähler geholt und sich auf Relegationsplatz 13 vorgearbeitet - noch vor dem punktgleichen SV Pattonville. „Wir lagen zwar stets im Rückstand, aber wenn man dann punktet, spricht das für die Moral des Teams“, sagt Roberto Raimondo. Die Pflicht haben die Seinen erst einmal erledigt. Jetzt folgt am kommenden Sonntag die Kür gegen den Tabellenfünften TASV Hessigheim.