Auf das Marbacher Trainergespann Antonio Carneiro und Steffen Leibold wartet in den kommenden Wochen nach dem 1:3 noch viel Arbeit. Foto: Avanti

Wie es der FC Marbach verpasst, durch das 1:3 gegen den SV Pattonville sein Punktepolster auf den Kontrahenten im Kampf um den Klassenverbleib auszubauen.

Unterschiedlicher hätten die Befindlichkeiten nicht sein können: Während die Sieger aus Pattonville sich im Hainbuch Stadion zum Jubelkreis versammelten und das bei Fußballern so beliebte Humbalied anstimmten, trafen sich die Marbacher Spieler zur Trauertraube nach dem 1:3 (1:1) im Abstiegsgipfel in der Bezirksliga Enz/Murr.

 

In der ersten Hälfte wurde schnell klar, warum sich die beiden Mannschaften im unteren Drittel der Tabelle aufhalten. Wie schon so oft in dieser Runde kassierten die Marbacher ein frühes Gegentor. Wie ein roter Faden hingegen zieht sich durch das Spiel des SV Pattonville, dass der Gegner nach einem individuellen Fehler trifft. Diese beiden Schwächen der Teams führten auch zum 1:1-Pausenstand. Die Pattonviller nutzten die Konzentrationsschwäche des FCM und gingen nach drei Minuten durch den Winterneuzugang Fynn Wyslich in Führung.

Geschenk der Gäste bringt den Ausgleich

Ein Wirkungstreffer für die Marbacher. „Wir waren dann lange zu passiv, haben nur reagiert“, sagt Coach Antonio Carneiro, der ohne seinen Kapitän Philipp Bez auskommen musste, der an diesem wichtigen Spieltag einen privaten Termin wahrnahm. Sein Team hatte dann gleich doppelt Glück – erst vergab der Pattonviller Tobias Uhse (12. Minute) die große Chance zum 2:0, dann leitete die Mannschaft von Trainer Michael Felix mit einem groben Schnitzer das Ausgleichstor durch Manuel Wörner ( 40.) quasi selbst ein. Kurz danach konnte Uhse eine weitere Einschussmöglichkeit nicht nutzen.

Die Marbacher hatten nur ein Mal Grund zum Jubeln nach dem Treffer von Manuel Wörner. Foto: Avanti

Marbach kam dann zunächst gefestigter aus der Pause. Doch die Freude beim Trainerduo Antonio Carneiro und Steffen Leibold währte nicht lange. In der 62. Minute gelang Daniel Gelt mit einem Distanzschuss das 2:1 für die Gäste, dann schnürte Wyslich (70.) per Schulter seinen Doppelpack zum 3:1. Nach seinem Treffer rannte der 18-Jährige zu Coach Felix. „Ich habe ihm vor der Partie gesagt, dass er doppelt trifft“, sagt der SVP-Trainer, der den jungen Stürmer als Sinnbild für den Aufwärtstrend sieht. Sein Team habe es mit dem unbedingten Willen hinbekommen

Den Marbachern fehlt der Glaube an die Wende

Bei den Marbachern war es nach dem 1:3 vorbei mit dem Glauben an die Wende. Da halfen auch mehrere Wechsel nicht mehr weiter. Bezeichnend war, dass Pattonvilles Coach seine Formation durchspielen ließ. Michael Felix scheint die Elf seines Vertrauens für den Kampf um den Klassenverbleib gefunden zu haben.

Und der FC Marbach? Wieder einmal hat es das Ensemble nicht geschafft, dem positiven Erlebnis mit dem Sieg in Renningen ein weiteres folgen zu lassen. „Wir haben doch schon oft gezeigt, dass wir es können, rufen es aber zu selten ab“, sagt Carneiro. Und statt das Polster mit einem Sieg gegen Pattonville auf sieben Punkte auszubauen, ist der Gegner auf einen Zähler herangerückt.