Die Stadt soll eine zentrale Autoabstellmöglichkeit im Lehenviertel im Stuttgarter Süden prüfen. Der Bezirk sieht Potenzial für mehr Grün im Straßenraum. Der Vorstoß geht auf einen CDU-Antrag zurück.
Erst kürzlich hat der Bezirksbeirat Süd sich für die Umsetzung des Verkehrsberuhigungskonzepts „Klein-List“ stark gemacht. Jetzt legt das Gremium nach: Ein große Quartiersgarage für das Lehenviertel könnte demnach nicht nur das Parkplatzproblem lösen, sondern auch weiteres Entsiegelungspotenzial bieten.
Einen Parkplatz im Lehenviertel zu finden, gleicht vielleicht nicht der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel in Heuhaufen. Nervtötend ist der Versuch aber in der Regel allemal, in dem dichtbewohnten Quartier im Süden sein Auto abstellen zu wollen. Das gilt für Anwohner genauso wie für Nachtschwärmer.
Der aktuelle Vorstoß des Bezirksbeirats Süd nach einer Quartiersgarage als Antwort auf die Parkplatznot geht auf einen Antrag der CDU zurück, der im Gremium vergangene Woche eine satte Mehrheit gefunden hat. Eine klare Mehrheit auch deshalb, weil am Wortlaut einige Bezirksbeiräte anderer Fraktionen noch mal kräftig mitgefeilt haben.
Zuerst soll es eine Bestandsaufnahme zur Parkplatzsituation geben
Der Bezirksbeirat fordert die Stadt nun nicht nur auf, die Machbarkeit einer Quartiersgarage im Umfeld des Verkehrsberuhigungskonzepts „Klein-List“ zu prüfen, sondern zugleich die Potenziale zu untersuchen, die eine solche zentrale Autoabstellmöglichkeit für die weitere Entsiegelung und Begrünung des Straßenraums im Quartier hätte.
Zuerst soll jedoch eine Bestandsaufnahme über die Parkplatzsituation im Lehenviertel Klarheit darüber schaffen, was überhaupt benötigt wird. Dazu soll auch eine Analyse der Entwicklung gemeldeter Kraftfahrzeuge im Viertel sowie aller alternativen Abstellflächen gehören, so betonen etwa die Grünen.
Der Platz für eine Quartiersgarage dürfte begrenzt sein
Bezirksbeirat Bruno Wagenblast (CDU) erhofft sich von einer zentralen Quartiersgarage zudem „zusätzliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge“. Auch könnte eine Quartiersgarage Abstellflächen für Lastenfahrräder bieten. Die frei werdenden Flächen könnten im Anschluss „für Begrünung, Spielplatz und Begegnungszonen genutzt werden“.
Der Haken an der Idee: Der Platz für eine solche große Quartiersgarage im eng bebauten Lehenviertel dürfte begrenzt sein. Bezirksbeirat Karl Stahr (FDP) schlägt als Möglichkeit, die Untergrabung eines Teils der Liststraße vor oder den Untergrund des Markusplatzes. Genau solche Frage soll die Stadt nun unter anderem beantworten.