Der Foto: Chris Lederer

Das Gartenamt hat im Bezirksbeirat geplante und jüngst verwirklichte Maßnahmen vorgestellt.

Stammheim - All zu große Erwartungen dämpfte Bernhard Kirchmaier vom Gartenamt gleich zu Beginn seines Vortrages: „Für dieses Jahr haben wir im Haushalt für Stammheim keine einzige größere Maßnahme genehmigt bekommen“, berichtete er dieser Tage in der Schloss-Scheuer. Glücklicherweise sei das in der Vergangenheit schon anders gewesen. So konnte der Fachmann den Kommunalpolitikern die eine oder andere Verschönerung präsentieren, die in den vergangenen Monaten realisiert worden ist.

Dazu gehört unter anderem der Spielplatz an der Burtenbachstraße. Die Spielfläche war schon seit langem „ein Schandfleck“, wie Kirchmaier berichtete. Für 75 000 Euro wurde der Platz wieder hergerichtet. An der Ideenfindung waren auch Anwohner beteiligt. Nun stehen dort unter anderem ein Kletternetz, ein Karussell, Reckstangen und Trampoline. Vor zwei Wochen wurde der Platz technisch abgenommen. Nach den Pfingstferien soll er freigegeben werden.

Es wurde gut gewirtschaftet

Für 42 000 Euro wurde der Bolzplatz am Beihinger Weg wieder in Schuss gebracht. Dort hatten sich über die Jahre kleine Steine aus den unteren Belagschichten nach oben gearbeitet. Das barg Verletzungsgefahren für die Kicker. Auch dieser Platz soll in den kommenden Tagen wieder zum Spielen freigegeben werden. Und nicht nur das Spielfeld und der Treppenzugang erfuhren die Aufmerksamkeit der Leute vom Gartenamt. „Wir haben gut gewirtschaftet. So war auch noch Geld da, um den angrenzenden Spielplatz mit neuen Spielgeräten auszustatten“, sagte Kirchmaier.

Ein mit 3000 Euro Kosten relativ preisgünstiges Projekt war die Schaffung des so genannten Pumptracks, einem Fahrradparcours an der Münchinger Straße, der bereits im Sommer 2011 fertiggestellt wurde. „Die Idee dazu ist beim Kindergipfel entstanden“, sagte Kirchmaier. „Die Rasenfläche haben wir vom Schulverwaltungsamt übernommen.“ Die Strecke wurde unter Beteiligung von Jugendlichen geschaffen. „Wir haben den dort vorhan-denen Erdhaufen umgemodelt, es entstehen kaum Folgekosten.“

Neue Sitzmöglichkeiten

Doch nicht nur für die Jüngeren wurde etwas getan. „In Zusammenarbeit mit dem Stadtseniorenrat haben wir neue Sitzbänke aufgestellt“, sagte Kirchmaier. Insgesamt seien acht neue Bänke vorgesehen, fünf stünden bereits, drei weitere am Wasserhochbehälter, am Emerholzweg und im Bereich Waldäcker würden noch folgen.

Die Mitarbeiter des Gartenamtes haben sich auch um Kindertagesstätten und die Grund- und Hauptschule gekümmert. Deren Außenbereich wurde teilweise saniert, der erste von zwei Bauabschnitten abgeschlossen. „Wir pflegen auch die Pflanzbeete an der Freihofstraße, die leider Schäden durch Fußgänger aufweisen“, sagte Kirchmaier. Hier setze man auf Nachpflanzungen in diesem Frühjahr und verlege weitere Trittsteine. „Ich hoffe, das bringen wir noch rechtzeitig hin.“

Aussichten nicht so rosig

Für den Friedhof Stammheim wurde ein Pflegekonzept erstellt. „Im Winter 2011 haben wir Eiben rausgerodet, damit es nicht mehr so dunkel ist und die Leute sich sicherer fühlen“, sagte Kirchmaier, der um Geduld bat. „Erst wirkt diese Maßnahme radikal, aber es wird sich zeigen, dass dieser Weg der richtige ist.“

Die Aussichten auf weitere Maßnahmen für die Jahre 2012/2013 seien nicht so rosig. Dennoch würden Spielgeräte ersetzt: am Beihinger Weg das Karussell, an der Münchinger Straße das Minikarussell und am Wikingerweg der Traktorschwinger.

Neue Pflanzungen dringend nötig

Geplant ist außerdem, den zweiten Bauabschnitt an der Schule in Angriff zu nehmen und auf dem Gelände einen Kletterparcours zu errichten. Darüber hinaus wird beim TV Stammheim eine Asphaltfläche in ein Faustballfeld umgewandelt. Nach den Worten von Kirchmaier soll der neue Platz Anfang 2013 fertig sein. Kirchmaier sprach auch von Nachpflanzungen im Straßengrün, die unter anderem im Gebiet Sieben Morgen anstünden: „Da sind Baumarten drin, die haben einfach nicht funktioniert. Da sind neue Pflanzungen dringend nötig.“

Die Bezirksvorsteherin Susanne Korge lobte das Engagement Kirchmaiers und seiner Kollegen. „Die Zusammenarbeit mit ihnen klappt immer hervorragend.“ Der SPD-Bezirksbeirat Eberhard Kries erkundigte sich nach den Plänen des Amtes in Sachen Lärmschutzwall an der Bundesstraße 10: „Was gedenken Sie gegen den üppigen Wuchs zu tun?“

Kirchmaier sagte, er habe weder die finanziellen noch personellen Kapazitäten noch ein Patentrezept. „Die einen wollen, dass alles weg gemacht wird, die anderen wollen es schattig. Wir haben ein Konzept und wollen auf keinen Fall einen Kahlhieb, wie es die Bahn an manchen Stellen macht.“ Versucht werde eine „gärtnerisch differenzierte Lösung.“ Die ist allerdings, das ließ Kirchmaier durchblicken, wegen des fehlenden Geldes nur punktuell möglich.