Der 28-Jährige möchte sich in Botnang schnell einleben. Foto: Torsten Ströbele

Andreas Schröder hat sich als stellvertretender Bezirksvorsteher viel vorgenommen.

Stuttgart - Am Montag war der erste Arbeitstag von Andreas Schröder im Botnanger Bezirksrathaus. Der 28-Jährige ist der neue stellvertretende Bezirksvorsteher und tritt damit die Nachfolge von Mina Smakaj an, die im Oktober Wolfgang Stierle an der Spitze des Botnanger Bezirksamtes abgelöst hat.

„Ich freue mich auf die neuen Aufgaben“, betont Schröder. „Botnang ist mir nicht unbekannt. Dort leben einige Freunde von mir.“ Einen umfangreichen Überblick über den Bezirk wird er sich gleich in seiner ersten Woche in Botnang verschaffen. „Frau Smakaj wird mit mir einen Rundgang machen“, sagt der neue stellvertretende Bezirksvorsteher. Das Laihle, den Standort des neuen Hauses der Jugend an der Beethovenstraße und das Sanierungsgebiet sind nur einige der Stationen, welche die beiden ansteuern werden.

„Und ich werde natürlich Akten wälzen“, sagt Schröder. Eine seiner künftigen Aufgaben wird im Bereich der Sozialhilfe liegen. „Ich habe hier nun die Leitung eines kleinen Teams von insgesamt drei Personen.“ Schröder bringt Erfahrung mit: Er war seit März 2015 im Sozialamt der Stadt Stuttgart tätig und hat sich dort um die sogenannte Leistungsgewährung für Flüchtlinge gekümmert. Nur eineinhalb Jahre später wurde er stellvertretender Sachgebietsleiter. „Mir war aber immer schon klar, dass ich irgendwann ins Haupt- und Personalamt wechseln möchte“, erklärt Schröder. Eine gute Freundin hatte dann die Stellenausschreibung des stellvertretenden Bezirksvorstehers gesehen. „Das hat perfekt gepasst“, freut sich Schröder, der auch künftig den Jugendrat betreuen wird. Zudem wird er an den Sitzungen des Bezirksbeirates teilnehmen und dort das Protokoll schreiben. Auch im Standesamt und der Rentenstelle wird er arbeiten. „Ich werde aber zunächst noch im kommenden Jahr einen Lehrgang für den Bereich Standesamt besuchen. Da freue ich mich auch schon darauf“, sagt Schröder. „Trauungen wollte ich immer schon durchführen. Am schönsten Tag des Lebens von anderen Menschen mit dabei zu sein, ist toll.“

Ursprünglich wollte Andreas Schröder Lehrer werden

Zuvor warten allerdings noch andere Veranstaltungen, zu deren Gelingen Andreas Schröder beitragen möchte. Am 20. und 21. Juli steht erst einmal das zweitägige Straßenfest an, ehe dann am 23. Juli die Einwohnerversammlung mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn stattfindet. „Das sind natürlich tolle Ereignisse, bei denen man Botnang und die Menschen vor Ort besser kennenlernen kann“, sagt Schröder. Dass er sich schnell in Botnang einleben wird, daran hat er keinen Zweifel. Schon in seiner zweiten Arbeitswoche wird Andreas Schröder den Hut im Bezirksamt aufhaben, wenn Mina Smakaj im Urlaub weilt. „Es ist gut, gleich ins kalte Wasser geschmissen zu werden“, sagt Schröder und lacht. Das gefalle ihm und könne sehr hilfreich sein.

Andreas Schröder ist 1989 im heutigen Kasachstan geboren. Mit drei Jahren zog er mit seiner Familie nach Laupheim bei Aalen. Dort wuchs er auf. Sein Abitur bestand er 2008 in Bopfingen. „Eigentlich wollte ich Lehrer werden“, sagt Schröder. Er studierte in Konstanz auf Lehramt – Mathematik, Politikwissenschaften und Geschichte. „Nach zwei Jahren habe ich aber gemerkt, dass mir Pädagogik nicht ganz so liegt.“ Er schwenkte um und studierte in Ludwigsburg Public Management, ehe er im März 2015 beim Sozialamt der Stadt Stuttgart seine Arbeit aufnahm.