Kreditkartenkunden der Sparda-Bank Baden-Württemberg können die elektronische Geldbörse nutzen Foto: dpa

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg startet als erstes Institut bundesweit ein eigenes Online-Bezahlverfahren. Die elektronische Brieftasche zum Bezahlen im Internet heißt Sparda Masterpass Wallet.

Stuttgart - Die 100 000 Kreditkartenkunden der Sparda-Bank Baden Württemberg können von Juni an einfacher im Internet einkaufen. Möglich wird das, weil die Sparda-Bank als erstes Institut bundesweit ein eigenes Online-Bezahlverfahren startet. Die Technologie für den Zahlungsverkehr liefert Mastercard.

Die elektronische Brieftasche zum Bezahlen im Internet heißt Sparda Masterpass Wallet. Dabei werden die Daten, die der Kunde üblicherweise beim Bezahlen im Internet angeben muss, wie Kreditkartennummer, E-Mail- und Versandadresse im Rechenzentrum der Sparda-Banken gespeichert. Der Vorteil für die Kunden: Die Daten sind bei jedem Online-Einkauf bereits hinterlegt und müssen nicht erneut eingegeben werden.

In den kommenden Monaten sollen weitere Sparda-Banken die neue Bezahlmethode anbieten. „Wir sind sehr stolz darauf, dass die Deutschlandpremiere in Stuttgart bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg stattfindet“, sagt Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank BW.

Bisher wird das Bezahlen im Internet von Paypal dominiert, einer Tochter von Ebay. Die deutschen Banken und Sparkassen wollen in diesem Jahr noch das gemeinsame Bezahlverfahren Pay Direkt starten. Die Sparda-Bank ist bei Pay Direkt dabei und wird dann beide Bezahlverfahren anbieten.

„Es wird einen Wettstreit der Bezahlverfahren geben“, sagt Hettich. „Es wäre fahrlässig, nur auf eine Lösung zu setzen“, begründet er die Zusammenarbeit mit Mastercard. Der Kunde werde mehrere Bezahlverfahren nutzen. Bei Sparda Masterpass werden die Umsätze nur einmal im Monat mit der Kreditkartenrechnung abgebucht, bei Pay Direkt oder Paypal wird dagegen direkt nach dem Einkauf abgebucht. Nutzer von Sparda Masterpass müssen sich nicht mehr bei jedem Online-Einkauf neu registrieren. Das Bezahlen im Netz wird dadurch bequemer. Das sei auch für Händler von Vorteil, weil dann weniger Käufe abgebrochen würden, heißt es bei Mastercard.

Entscheidend wird aus Sicht der Kunden sein, wie viele Händler dieses Bezahlverfahren akzeptieren. Zum Start konnten rund 200 Händler gewonnen werden. Bisher sind nur wenig bekannte Namen dabei wie der Internethändler Notebooksbilliger oder Technikdirekt und viele regionale Händler. In den nächsten Wochen und Monaten sollen bekannte Adressen hinzukommen. Weltweit akzeptieren 225 000 Händler die Mastercard-Brieftasche. In der Europäischen Union ist Deutschland das achte Land, das die neue Technologie einführt. In Deutschland sind die Sparda-Banken Vorreiter, weitere Banken sollen folgen.

Die Idee der elektronischen Brieftasche hat die Sparda-Bank BW seit 2012 verfolgt. Die lange Vorbereitungsphase sei vor allem dem hohen Sicherheitsniveau in Deutschland geschuldet, so Hettich.