Das Zipfelbachtal verbindet Schwaikheim – im Bild links – und Winnenden. Hier soll die Landesgartenschau 2032 stattfinden – falls sich die Pläne durchsetzen. Foto: Stadt Winnenden

Winnenden will mit Schwaikheim eine Landesgartenschau ins Leben rufen und an der IBA’27 teilnehmen. Dazu werden in beiden Kommunen Bürgerdialoge geführt, um die Bevölkerung mit in die Projekte einzubeziehen.

Winnenden/Schwaikheim - Das Interesse ist groß in Winnenden an der Bewerbung zur Internationalen Bauausstellung (IBA) 2027 und zur Landesgartenschau 2032. Am vergangenen Samstag hatte dazu der erste Bürgerdialog im Feuerwehrmuseum stattgefunden. Rund 100 Interessierte aus Winnenden und Schwaikheim waren gekommen, um sich im Detail die ersten Pläne zeigen zu lassen. Es gab jedoch auch Kritik aus der Bevölkerung.

Gartenschauen stärken das Miteinander

Neben dem Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth und Markus Schlecht, dem Leiter des Stadtentwicklungsamtes, war aus Schwaikheim Brigitte Röger als Stellvertreterin des Bürgermeisters Gerhard Häuser erschienen. Die Bewerbungen werden von den Nachbarkommunen teils gemeinsam gestellt, ursprünglich war auch Leutenbach als Partner vorgesehen. Doch der Gemeinderat hat sich gegen eine Teilnahme an der IBA’27 ausgesprochen. Das ist bedauerlich, da die Pläne auf einem Konzept beruhen, das die Verbindung unter den einzelnen Nachbarorten verstärken soll.

„In Heilbronn sind sie trotz des Stresses, den eine Bundesgartenschau mit sich bringt, traurig, dass sie zu Ende geht“, berichtete der Winnender Umweltbeauftragte Jürgen Kromer von einem Besuch im Unterland am Samstag. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Stadt sei durch die Gartenschau enorm gestiegen.

Darauf setzen auch die Organisatoren aus Winnenden und Schwaikheim, die sich in der Gemeinde bereits zu einem ersten Arbeitstreffen aufgemacht hatten und von dort aus der Bürgerschaft einige Anregungen mitgebracht haben. Wen man von den Teilnehmern dieses Treffens auch fragt: Man bekommt regelrecht euphorische Antworten zur Stimmung, die dort geherrscht hat.

Das Zipfelbachtal wird zum zentralen Punkt

Am Samstag stellten Markus Schlecht und Urs Müller-Meßner vom Planungsbüro Kienleplan nochmals die Pläne für die Landesgartenschau, und Elke Gregori von der Internationalen Bauausstellung 2027 Stadtregion Stuttgart die zur IBA’27 vor. Diese waren bereits während der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentiert worden und auf reges Interesse gestoßen.

Ein Schwerpunkt der Landesgartenschau soll das Zipfelbachtal sein, das Winnenden und Schwaikheim verbindet. Dort sollen verschiedene Themen aufbereitet werden, die zurzeit in aller Munde sind, was die Umwelt betrifft. Ein Teil des Konzepts deckt sich wiederum mit den Plänen zur IBA’27: Zwischen dem Bahnhof Winnenden und der B 14 soll bis in das Zipfelbachtal hinein ein Stadtquartier entstehen, in dem neue Wohn-, Arbeits- und Mobilitätsformen ausprobiert werden sollen. Wer in diesem Gebiet wohnt, soll nicht mehr auf ein Auto angewiesen sein.

Bedenken wegen des empfindlichen Bachtals

Aus den Reihen der Zuhörer wurde jedoch prompt die Befürchtung geäußert, dass durch die Pläne Parkplätze wegfielen – die neuen Formen der Mobilität scheinen sich erst noch bewähren zu müssen. Auch äußerte ein Besucher Bedenken, die Fauna im Zipfelbachtal könne durch die Pläne gestört oder beschädigt werden.