Stolz präsentiert Lisa Zeleny ihre vom Landkreis verliehene Urkunde im Beisein von Vertreterinnen des Landratsamts und der Stadt Renningen. Foto: Simon Granville

In ihrem „Ein-Frau-Betrieb“ Mini-Moves bietet die Sozialarbeiterin in Renningen Bewegungskurse für Kinder an. Der Landkreis Böblingen zeichnet sie dafür als Gründerin des Monats aus.

Das Thema Bewegung hat Lisa Zeleny schon immer interessiert. Die ausgebildete Erzieherin erlebte bei ihrer Arbeit im Kindergarten, wie wichtig es für die Entwicklung ist, dass Heranwachsende aktiv sind. Während ihres Studiums der Sozialen Arbeit beschäftigte sie sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Problematik, dass es immer mehr übergewichtige Kinder gibt. Als die studierte Sozialarbeiterin selbst Mutter wurde, reifte der Entschluss, sich im Bereich der Bewegungsförderung selbstständig zu machen. „Ich dachte mir, ich weiß so viel zu dem Thema und habe so viele Ideen“, beschreibt Zeleny ihre damalige Gefühlslage. „Deshalb habe ich mir gesagt: Wenn nicht jetzt, wann soll ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit wagen?“

 

Eine Nische gefunden

In und um Renningen werden von Sportvereinen und Familienzentren zwar viele Bewegungskurse für Kinder angeboten. Doch der Bedarf kann gleichwohl nicht gedeckt werden – und viele Kurse richten sich zudem nur an Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren. Genau hier setzt die gebürtige Calwerin mit Mini-Moves seit Januar 2024 mit ihrem Angebot an, das sich an die Bedürfnisse von bis zu Dreijährigen richtet. Anfang des Jahres hat Zelenys Projekt neue Räume in der Renninger Industriestraße bezogen. In einem großen Turnraum ergeben sich seither ganz neue Möglichkeiten.

Schlüssel für Gesundheit

„Bewegung ist der Schlüssel für eine gesunde Zukunft“, sagt Zeleny. „Gerade im Baby- und Kleinkindalter ist die Bewegungsförderung entscheidend für eine gesunde Entwicklung.“ In ihren Kursen, bei denen eine Bezugsperson die Kinder begleitet, sollen nicht nur feinmotorische und koordinative Fähigkeiten erlernt werden. „Es geht auch darum, dass Kinder ein positives Gefühl zu körperlicher Aktivität erleben“, schildert die 30-Jährige. „Davon können sie bis ins Erwachsenenalter profitieren.“

In den Räumlichkeiten in der Renninger Industriestraße hat Lisa Zeleny alles, was sie für ihre Eltern-Kind-Kurse braucht. Foto: Simon Granville

Diese Arbeit mit Kindern erfüllt sie sehr. Immer wieder erlebe sie, wie Kinder sich in der Gruppe plötzlich mehr zutrauen: „Auch Eltern lernen, in den Kursen loszulassen“, sagt sie. „Ich bekomme oft die Rückmeldung, dass Mütter und Väter erstaunt darüber sind, was ihre Kinder schon alles können.“

Im Ehrenamt für die DLRG

Ehrenamtlich engagiert sich Lisa Zeleny schon seit Jahren im Sanitätswesen bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG. Seit einer Fortbildung kann sie auch Erste-Hilfe-Kurse für Kindernotfälle in Renningen anbieten. Eltern sollen hierbei lernen, was in einem Notfall zu tun ist. „Ich möchte den Eltern das Wissen und die Sicherheit vermitteln, damit sie im Ernstfall gewappnet sind“, sagt Zeleny.

Dass der Landkreis Böblingen ihr die Auszeichnung „Gründerin des Monats“ im Mai verliehen hat, freut die 30-Jährige sehr: „Das macht mich schon stolz und bestätigt mir, auf dem richtigen Weg zu sein.“ Wie es mit Mini-Moves weitergeht, steht trotz des Erfolges noch nicht fest. Zurzeit befindet sich Zeleny in Elternzeit und hofft, dass sich das Projekt bis Ende des Jahres so etabliert hat, dass sie davon leben kann.

Kooperation statt Konkurrenz

Wenn es nach der jungen Gründerin geht, sollen die Räumlichkeiten in der Renninger Industriestraße zu einer Anlaufstelle für Mütter werden. Nicht nur wegen Zelenys Kursen, sondern auch wegen Yogakursen und Hebammenarbeit, die bereits von anderen selbstständigen Frauen angeboten werden. „Ich möchte vom Konkurrenzdenken wegkommen und freue mich über Kooperationen mit anderen“, sagt Lisa Zeleny. Denn nur so könne ein Zentrum für Mütter in Renningen entstehen.