In mehreren Bundesländern gab es schon Verdi-Aktionen bei den öffentlichen Banken. Foto: dpa/Jens Büttner

Die Tarifrunde für die öffentlichen Banken kommt voran. Die Arbeitgeber schlagen eine Verringerung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Wochenstunden vor – allerdings zu spät, wie Verdi meint.

Stuttgart - In die Tarifverhandlungen für die öffentlichen Banken kommt Bewegung. Doch braucht es im Januar noch mindestens ein weiteres Treffen für einen Abschluss.

Eine Stunde weniger Arbeit pro Woche?

Der Arbeitgeberverband hat beim vierten Treffen ein Gehaltspaket für 38 Monate vorgeschlagen – inklusive einer sofortigen Einmalzahlung von 400 Euro, einem Lohnplus von 1,4 Prozent zum August 2022, noch einer Einmalzahlung von 600 Euro zum Januar 2023 sowie der Reduzierung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde von Januar 2024 an. Die Gewerkschaft Verdi lobt, dass die Arbeitgeber das Thema Entlastung aufgegriffen hätten – dies sei den 60 000 Beschäftigten wegen des hohen Arbeitsplatzabbaus und der damit verbundenen Arbeitsverdichtung wichtig. Die angebotene Verkürzung von 39 auf 38 Wochenstunden komme aber zu spät. „Da muss es früher Bewegung geben, und die Beschäftigten müssen die Möglichkeit haben, die Arbeitszeitverkürzung alternativ in ganzen freien Tagen umzusetzen, um zur spürbarer Entlastung zu kommen“, sagte Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Annäherung bei der mobilen Arbeit

Eine Einigung gibt es schon für Auszubildende und dual Studierende – mit einer Gehaltsanpassung von insgesamt 110 Euro. Eine erste Annäherung wurde zudem beim mobilen Arbeiten erzielt: Da fordert Verdi einen Anspruch der Beschäftigten, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Zugleich sollen sie eine Erstausstattungspauschale von 1500 Euro erhalten. Nun stellt die Gewerkschaft auf der Gegenseite erstmals ein Entgegenkommen auf diesem Feld fest. Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken zeigt sich zuversichtlich, von Januar an zügig zum Kompromiss zu kommen.