Farbtupfer im Ortskern: Der für knapp eine Million Euro umgestaltete Spielplatz in der Wallmersiedlung. Foto: Alexander Müller

Die Versorgung liegt bei gerade einmal 0,14 Quadratmeter pro Einwohner und damit weit unter dem Durchschnitt in Stuttgart. Die Suche nach weiteren Flächen gestaltet sich schwierig, umso mehr stehen die bestehenden Plätze im Fokus.

Im Rahmen des Masterplans Untertürkheim hat die Stadt auch die urbanen Bewegungsräume im Ortskern untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Versorgung liegt bei 0,14 Quadratmeter pro Einwohner. Und damit deutlich unter dem stadtweiten Durchschnitt. Nach dem Umbau des Wallmerspielplatzes sehen die städtischen Experten vor allem noch Potenzial in der Strümpfelbacher Straße und auf dem Karl-Benz-Platz.

 

Neues Spieleparadies in der Wallmersiedlung

Grundsätzlich gibt es für Kinder nicht viele Angebote im Ortskern. Die dichte Bebauung lässt große Sprünge nicht zu. Umso mehr ist Karl-Heinz Lehrer stolz darauf, dass mit dem Spielplatz in der Wallmersiedlung nun ein neues Kleinod geschaffen werden konnte. Vielmehr noch „ist es der erste inklusive seiner Art entlang des Neckars“, ergänzt der Bereichsleiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes (GFF). Die Stadt hat dort insgesamt 970 000 Euro investiert. Entstanden ist ein vielseitiges Spielangebot.

Bereich für Kleinkinder in der Strümpfelbacher Straße

Nach einem halben Jahr Umbau ist der Platz seit November fertig, die offizielle Einweihung soll in den kommenden Wochen erfolgen. Das 5100 Quadratmeter große Areal an der Biklen-, Wallmer- und Lindenfelsstraße ist kein Vergleich mit der in den 1960er-Jahren angelegten Freifläche, die unattraktiv und unansehnlich geworden war. Jetzt präsentiert sich das Areal mit Bolzplatz, Trampolin, Tischtennisplatte, Sandkasten, Schaukel und Kletterangeboten für Kleinkinder und Heranwachsende bis zu Jugendlichen. „Die verschiedenen Fallschutzbereiche wurden in unterschiedlichen Farben gehalten, um ein zusätzliches Flair zu schaffen“, erklärte Lehrer. Es besteht aber weiter großer Bedarf im Ortskern von Untertürkheim. So soll auch der Spielplatz an der Strümpfelbacher Straße neben dem ehemaligen Polizeirevier umgestaltet werden. Dieser wird in erster Linie für Kinder bis zu 14 Jahren konzipiert. Derzeit laufen die Abstimmungen mit dem Sportamt, welche Geräte aufgestellt werden sollen. „Wenn wir es noch in die aktuelle Ausschreibung schaffen, wollen wir im Herbst oder Winter mit dem Umbau beginnen“, so Lehrer.

Mobile Pumptrack-Strecke auf dem Karl-Benz-Platz

Und nicht zuletzt ist auch der Karl-Benz-Platz im Blick des GGF und des Sportamts. Allerdings fallen konkrete Aussagen schwer. Schließlich zählt der gesamte Karl-Benz-Platz zum IBA’27-Großprojekt „Stadt am Fluss: Vernetzung Untertürkheim“. Insofern wisse man auch nicht, was die Zukunft bringe. „Deshalb werden wir nach der nun fertig gestellten Baustelle durch den Kanalbau keine Großsträucher und Bäume pflanzen können, die wir eventuell in Zukunft wieder fällen müssen“, sagte Lehrer sehr zum Unwillen der Bezirksbeiräte. In Absprache mit dem Tiefbauamt kann sich Franziska Borst vom Sportamt aber als schnelle und temporäre Lösung über den Sommer eine mobile Pumptrack-Anlage für Radfahrer vorstellen. Ein Vorschlag, der aus Sicht von Martin Glemser (Bündnis 90/Grüne) und Werner Kapitza (SPD) gleich einen doppelten Vorteil bringt: „Zum einen wird kurzfristig ein weiteres Angebot geschaffen. Zum anderen können wir im Nachgang beurteilen, ob auch eine Resonanz vorhanden ist, ohne aufwendig wie bei der früheren Skateranlage den offiziellen Abbau erstreiten zu müssen.“ Das ließe denn auch Rückschlüsse zu, ob der Karl-Benz-Platz als Festplatz wichtiger wäre – oder als eines der wenigen Bewegungsangebote im Ortskern.