Polizisten sichern nach dem Überfall am Samstag den Ladeneingang. Foto: 7aktuell.de

Nach dem bewaffneten Überfall auf einen Supermarkt in Stuttgart-Möhringen am Samstagabend haben wir mit der Bereichsleitung der Supermarktkette und der Polizei gesprochen.

Möhringen - Es ist nicht das erste Mal gewesen, dass Unbekannte die Norma-Filiale an der Streibgasse überfallen haben. Der jüngste Vorfall ereignete sich am frühen Samstagabend. Zwei dunkel gekleidete Männer betraten gegen 18.20 Uhr den Supermarkt und bedrohten den allein anwesenden Filialleiter mit einer Pistole. Sie dirigierten ihn ins Büro und zwangen ihn, den Kassenschrank zu öffnen. Außer den Geldscheinen musste der Geschädigte auch in Säckchen verpackte Ein- und Zwei-Euro-Münzen in eine von den Tätern mitgebrachte Plastiktüte stecken. Anschließend flüchteten die Unbekannten mit einer Beute von mehreren Tausend Euro.

Als die Polizei den Tatort erreichte, waren die Täter bereits verschwunden. Die Beamten sicherten die Spuren in der Filiale. Die Polizei setzte auch einen Hubschrauber ein, um nach den Tätern zu suchen – allerdings ohne Erfolg. Mittlerweile seien auf dem Revier einige Zeugenhinweise aus der Bevölkerung eingegangenen, bestätigt ein Polizeisprecher auf Nachfrage unserer Zeitung und ergänzt: „Wir gehen jedem Hinweis nach. Bisher ist aber noch keine heiße Spur dabei.“

Norma will sich vor allem um die Menschen kümmern

Trotz des bewaffneten Überfalls ging der Verkauf am Montag wie gewohnt weiter. „Wir haben ganz normal geöffnet“, heißt es von Seiten der Norma-Bereichsleitung mit Sitz in Eutingen im Gäu. Allerdings habe das Unternehmen die Sicherheitsvorkehrungen speziell für die Filiale an der Streibgasse erhöht. Der Laden wird ab sofort in den Abendstunden von einem Sicherheitsdienst überwacht. Zudem möchte Norma intern so schnell wie möglich neue Sicherheitssysteme einbauen. Genauere Angaben dazu macht die Bereichsleitung aktuell noch nicht. Nur so viel: „Das Ziel ist es, dass wenn es noch einmal zu so einem Überfall kommt, die Täter nicht wieder aus der Filiale herauskommen und so überführt werden können.“

Darüber hinaus gelte ab sofort, dass die Mitarbeiter grundsätzlich in Doppelschichten arbeiten, also nie einer allein im Supermarkt ist. „Wir wollen für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden sorgen“, betont die Bereichsleitung und ergänzt: „Für Norma steht aktuell nicht der Sachschaden, sondern die Menschen im Vordergrund.“ Das Unternehmen kümmere sich um seine Mitarbeiter und habe immer ein offenes Ohr. Es habe viele Gespräche gegeben. Der Filialleiter, der am Samstag mit einer Pistole bedroht wurde, sei vorerst freigestellt, um sich zu erholen.

Zeugen sollen sich melden

Die Polizei bittet weiterhin um Zeugenhinweise. Die Täter werden wie folgt beschrieben: Einer der gesuchten Männer ist circa 30 bis 35 Jahre alt, 1,80 Meter groß und schlank. Er war komplett schwarz gekleidet. Der zweite Mann ist etwa 35 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß und kräftig. Auch er trug eine schwarze Oberbekleidung mit einer Sportjacke mit Kapuze und Reißverschluss. Beide sprachen mit einem osteuropäischen Akzent. Zeugenhinweise nimmt die Kriminalpolizei unter der Rufnummer 07 11/89 90-57 78 entgegen.