Die Betrüger drohen mit Konsequenzen, sollte das geforderte Geld nicht überwiesen werden. (Symbolbild) Foto: Imago

Derzeit kursieren in den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen zwei Betrugsmaschen. Bürger erhalten vermeintliche Forderungen eines Inkassobüros und Rechnungen eines Telekommunikationsunternehmens. Diese sind jedoch nicht echt.

Die Kreativität von Betrügern kennt offensichtlich keine Grenzen. Gefühlt täglich tauchen neue Maschen auf, mit denen Opfer um Geld und Wertsachen gebracht werden sollen. Dabei sehr „beliebt“: angeblich bestellte Waren, vermeintlich abgeschlossene Verträge oder unbekannte Anbieterwechsel. Immer wieder wenden sich Personen hilfesuchend mit dubiosen Rechnungen, Mahnungen oder Inkassoschreiben an die Polizei. Wie diese nun mitteilt, kursieren derzeit in den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen insbesondere zwei Betrugsmaschen.

 

Die Betrüger drohen mit Lohn- und Gehaltspfändung

Ein angebliches Inkassounternehmen fordert immer wieder rund 160 Euro für eine vermeintlich unbezahlte und mehrfach angemahnte Rechnung. Dieser Forderung wird von Seiten der Betrüger durch angedrohte Schufa-Einträge, Lohn- und Gehaltspfändung noch Druck verliehen. Wer hingegen innerhalb von 48 Stunden nach Erhalt des Schreibens bezahlt, dem werden angeblich 10 Euro Mahngebühren und Verzugszinsen erlassen. Besonders undurchsichtig wird es für die Adressaten dadurch, dass das Inkassounternehmen aus dem Briefkopf zwar tatsächlich existiert, allerdings mit den „Forderungen“ nichts zu tun hat. „Die Betrüger bedienen sich hier also der Fassade eines existenten Unternehmens, um ihre Opfer in die Falle zu locken“, so die Polizei.


Gleich über 400 Euro stellt dagegen ein angeblicher Telekommunikationsdienstleister den Empfängern seiner Schreiben für den Wechsel eines Telefonanbieters in Rechnung. Wer dazu Fragen haben sollte, wird an die Bundesnetzagentur verwiesen - auch hier in der Absicht, einer unberechtigten Forderung mehr Seriosität zu verleihen.

Die Betrugsmaschen wandeln sich stetig

Solche Betrugsmaschen sind zwar nicht gänzlich neu, sie werden aber inhaltlich immer wieder leicht abgewandelt, um die Menschen zu verunsichern. Die Schreiben werden dann täglich zu hunderten oder tausenden automatisiert versandt. Und auch wenn die meisten Forderungen vermutlich im Papierkorb landen, betont die Polizei: „Jede einzelne Zahlung, die geleistet wird, landet auf den Konten der Betrüger.“

Die Polizei rät daher, angebliche Forderungen genau zu prüfen und sich nicht durch die Androhung von Konsequenzen unter Druck setzen zu lassen. „Wer sicher keinen Vertrag geschlossen und keine Rechnung ignoriert oder vergessen hat, kann davon ausgehen, dass Mahnungen unberechtigt sind“, heißt es weiter. „Leisten Sie deshalb keine vorschnellen Zahlungen und unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht verstehen.“

Eine weitere Möglichkeit sei es, sich über die Verbraucherschutzzentrale über das Unternehmen, von dem das Schreiben stammt, zu informieren. Wenn die Forderung offensichtlich haltlos ist, sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden.

Hier gibt es weitere Infos zur Betrugsmasche und dem Umgang damit