Unbekannte versuchen mit gefälschten Unterschriften an Geld zu kommen. Foto: Kreiszeitung Böblinger Bote/Thomas Bischof

Unbekannte fälschen Unterschriften auf Überweisungsscheinen. Zuletzt gab es auch einen Fall im Landkreis Böblingen. Nur dank eines Bankmitarbeiters fiel der Betrugsversuch auf. Die IHK warnt Firmen: Vorsicht bei den Unterschriften des Chefs im Kundenmagazin.

Kreis Böblingen - Aufgrund eines aktuellen, drastischen Falls warnt die IHK-Bezirkskammer Böblingen vor Betrügern, die mit gefälschten Überweisungsformularen versuchen, an Geld von Betrieben zu kommen. Im Visier der Täter sind überwiegend exportorientierte Firmen, die sie um vier- bis fünfstellige Beträge bringen wollen.

Mittelständler aus dem Kreis Böblingen betroffen

Zu einem solchen Fall ist es in einem Unternehmen aus dem Kreis Böblingen gehommen, wie die IHK jetzt mitteilt. Bei dem mittelständischen Betrieb ging es um einen fünfstelligen Betrag, den Unbekannte ins Ausland schaffen wollten. Nur das Nachhaken eines Bankmitarbeiters verhinderte die Überweisung des Geldes in die Hände der Kriminellen – und ins Ausland. Der Bankangestellte, so Tobias Ambacher, Geschäftsführer der IHK Böblingen, sei stutzig geworden wegen des in Papierform eingereichten Überweisungsformulars an eine vietnamesische Bankadresse.

Die Vorbereitungen für diese Betrugsform ist kein großer Aufwand

„Glücklicherweise ist es noch bei der Bank aufgefallen, sonst hätte der Betrugsversuch Erfolg haben können“, sagt Tobias Ambacher erleichtert. Die Betrüger hätten höchstwahrscheinlich über die Internetseite des Unternehmens den Namen des Geschäftsführers und die Firmen-Bankdaten gefunden. Wie die Kriminellen die Unterschrift des Geschäftsführers so täuschend echt nachahmen konnten, dafür hat Ambacher eine Erklärung: „Oftmals befinden sich in Grußworten in Kundenmagazinen die eingescannte Unterschrift der Geschäftsführer.“ Es ist also möglich, dass die Betrügerbande so an die Signatur gelangte.

Tipp an Firmen: Papierüberweisungen bei Hausbank sperren lassen

Laut IHK tätigen Unternehmen ihre Überweisungen meist elektronisch. Papierüberweisungen sind selten geworden, da hier ein Einfallstor für die Betrugsmaschen bestehe. Die IHK rät Unternehmen deshalb, papiergebundene Überweisungen bei den Hausbanken komplett sperren zu lassen. Unternehmen sollten ohnehin vorsichtig mit öffentlich zugänglichen Informationen, wie beispielsweise den Kontodaten oder Unterschriften der Geschäftsführer, umgehen, heißt es.