Eine Frau hat rechtzeitig noch die Polizei verständigt, als Betrüger ihr Geld abnehmen wollten. Foto: 7aktuell/Max Rühle

Eine Frau aus Reutlingen merkt gerade noch rechtzeitig, dass sie von Betrügern angerufen wurde.

Die Polizei hat dank eines Hinweises wieder einen Boten einer Betrügerbande festnehmen können. Eine Frau aus Reutlingen wäre beinahe von Schockanrufern in eine Falle gelockt worden und hätte Geld übergeben. Die 64-Jährige hatte sich schon mit mehreren Zehntausend Euro auf den Weg gemacht, als ihr Zweifel kamen. Sie verständigte die Polizei. Die konnte den 22-jährigen mutmaßlichen Abholer am vereinbarten Übergabeort festnehmen. Er kam in Untersuchungshaft, meldet die Polizei.

Die Frau hatte am Dienstag mehrere Anrufe erhalten. Erst meldete sich ein Mann, der sich als Polizist ausgab und behauptete, der Sohn der Frau hätte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Er sagte, die Frau müsste ein Kaution zahlen, um eine dräuende Haftstrafe abzuwenden. Dann meldet sich ein weiterer Betrüger, der sich als Staatsanwalt ausgab. Er habe die Kautionsforderung untermauert und die Frau so stark unter Druck gesetzt, dass sie zur Bank ging und Geld abhob. Damit machte sie sich auf den Weg nach Stuttgart, wo sie es angeblich einem Mitarbeiter der Gerichtskasse übergeben sollte, so die konstruierte Geschichte. Kurz vor der Ankunft verständigte sie die Polizei, und die griff zu und fasste den Mann.

In Stuttgart wurde dieser Tage eine 91-jährige Frau Opfer eines ähnlichen Tricks. Sie erhielt am Freitag gegen 7.30 Uhr einen Anruf von einem Mann, der sich als ihr Sohn ausgab und behauptete, er habe einen tödlichen Unfall verursacht. Danach meldete sich ein weiterer Mann, der sich als Polizist ausgab. Er forderte eine Kaution für den Sohn in Höhe von 95 000 Euro. Der Sohn sei bereits in Haft, erzählte er. Die Frau glaubte die Geschichte unterm Eindruck des Schocks der Nachricht vom tödlichen Unfall. Sie ging zu ihrer Bank, hob einen fünfstelligen Betrag ab und machte sich auf den Weg zum angegebenen Übergabeort. Sie war auf 12.30 Uhr an eine Stelle an der Alexanderstraße einbestellt worden. Dort übergab sie das Geld. Später rief die Frau bei ihrem Sohn an und der Schwindel flog auf. Der Abholer nannte sich Herr Bach, ist etwa 1,70 Meter groß und 40 bis 45 Jahre alt. Er soll graue Haare und eine schlanke Statur haben. Bei der Übergabe trug er einen grauen Jogginganzug. Hinweise an die Kripo: 07 11/89 90 57 78.