Die Polizei klärt immer wieder über die Maschen der betrüger auf. Foto: Lg/Piechowski (Symbolbild/Archiv)

Die Polizei warnt: Betrüger haben es wieder auf das Hab und Gut von Senioren abgesehen. Eine ganze Welle von Anrufen wird gemeldet. 80 waren es am Montag, ein Ende ist nicht in Sicht.

Stuttgart - Einerseits scheint die regelmäßige Warnung vor den Telefonbetrügern ihre Wirkung nicht zu verfehlen, meldet die Polizei: Von 80 Senioren, die am Montag Anrufe von Betrügern erhielten, sei keiner auf die Masche der Falschen Polizeibeamten hereingefallen. Entwarnung geben die Ermittler dennoch nicht: Die Welle geht weiter. Nach den 80 Anrufen, die am Montag bekannt geworden waren, erfuhr die Polizei am Dienstag schon bis zur Mittagszeit von 30 weiteren Versuchen. „Das geht sicher noch weiter“, sagt der Polizeisprecher Jens Lauer.

Bei der Betrugsmasche rufen Betrüger an und geben sich als Polizeibeamte aus. Im Gespräch behaupten sie, sie hätten Informationen über bevorstehende Straftaten. Das kann die Geschichte vom dräuenden Einbruch im Haus der Angerufenen sein. Es hat aber auch schon Fälle gegeben, in denen behauptet wurde, das Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher, weil dort ein Betrüger arbeite. Meist suchen sich die Täter gezielt ältere Menschen als Opfer aus, da diese leichter zu verunsichern seien. Sie behaupten dann, sie seien Beamte, die Wertsachen und Geld in Sicherheit bringen könnten, und schicken einen Kurier, der alles bei den Opfern abholt.

Mehr als 100 Anrufe an zwei Tagen in Stuttgart

Immer wieder kommen die Anrufen in ganzen Wellen: Die Täter arbeiten sich durch eine Stadt, und wenn sich die Masche dann herumgesprochen hat, ziehen sie weiter. Da sie Boten und Fahrer vorbeischicken, um die Wertsachen abzuholen, ist es ebenfalls naheliegend, dass sie in einer Stadt mehrer Tage lang aktiv sind. Manchmal konzentrieren sie sich sogar auf Wohngebiete. So auch in der aktuellen Welle. „Am Montag waren die Filderorte betroffen, am Dienstag kamen die Meldungen aus Feuerbach“, sagt der Polizeisprecher. Weiterhin hätten sich nur Personen gemeldet, die nicht auf die Masche hereingefallen seien. Zu befürchten sei immer, dass es eine Dunkelziffer gebe, weil die Opfer sich nicht melden würden, aus falscher Scham. Die Fälle häufen sich aktuell nicht nur in der Landeshauptstadt. Auch aus den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen sowie in Karlsbad und Waldbronn (Kreis Karlsruhe) meldet die Polizei eine Vielzahl von Anrufen.

Die Polizei hat Tipps zur Abwehr der Betrüger. Grundsätzlich rät sie, niemandem am Telefon Auskünfte über persönliche Vermögensverhältnisse zu geben. Außerdem betont die Polizei, dass ihre Beamtinnen und Beamten nicht von der Nummer 110 anrufen würden – diese blenden die Betrüger bei ihren Anrufen häufig im Display ein.