Der Senior überwies das Geld in mehreren Chargen ins Ausland. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Fette Beute für Betrüger: Ein älterer Mann aus Fellbach hat rund 350 000 Euro an Kriminelle überwiesen. Der Fall ist gleich in zweifacher Hinsicht bemerkenswert.

Immer wieder haben in den vergangenen Monaten Betrügerbanden Menschen aus der Region um ihr Erspartes gebracht. Nun ereignete sich in Fellbach ein bemerkenswerter Fall – sowohl was die Höhe der Beute angeht als auch die von den Tätern angewandte Masche. Im Gegensatz zu den meisten Betrugsfällen handelte es sich diesmal nicht um die bekannten Methoden mit dem Enkeltrick oder dem Schockanruf.

 

Wie das Polizeipräsidium Aalen mitteilt, geriet ein Senior aus Fellbach in Kontakt mit einem unbekannten angeblichen Finanzberater. „Der Kontakt der beiden lief vor allem telefonisch ab“, erklärt der Polizeisprecher Robert Silbe. Das Vertrauen des älteren Herrn zu dem vermeintlichen Berater war offenbar groß: Den Versprechungen des Mannes von einer lukrativen Geldanlage glaubend, überwies er Geld über mehrere Wochen hinweg in mehreren Chargen auf ausländische Konten. Insgesamt liegt der Schaden laut der Polizei bei 350 000 Euro. Nun ermittelt die Kriminalpolizei – doch erfahrungsgemäß sind international agierende Betrügerbanden oft schwer zu überführen.

Die Polizei Aalen hat nach dem Bekanntwerden des Betrugsfalles mehrere Hinweise zum Umgang mit Geld veröffentlicht. „Prüfen Sie, wo Sie Ihr Geld anlegen“, heißt es dort unter anderem. Seriöse Plattformen seien auf der Datenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu finden. Misstrauisch werden sollten Kunden auch, wenn Anlageberater vermeintlich selbstlos aufträten und von „Anlagegeheimnissen“ sprächen. „Seien Sie misstrauisch, wenn Sie von vermeintlichen Brokern oder Anlageberatern von ausländischen Telefonnummern aus kontaktiert werden“, so die Polizei. Diese Nummern könnten nämlich in vielen Fällen nicht zurückgerufen werden.