Die Betrüger haben eine neue Masche. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Anrufer erzählen einer 78-Jährigen, sie müsse eine Gefängniskaution für ihre Tochter bezahlen. Die Dame übergibt den Betrügern fast 40 000 Euro. Was die Polizei rät, lesen Sie hier.

Rems-Murr-Kreis - Vor Kurzem ist es noch die Masche mit falschen Polizisten gewesen, die vor allem Senioren anriefen und ihnen fälschlicherweise vorgaukelten, das Ersparte vor angeblichen Diebesbanden in Sicherheit zu bringen. Diese Betrugsmethode wird offenbar mehr und mehr durch sogenannte Schockanrufe abgelöst. Nahezu täglich gehen bei der Polizei nun Meldungen über derartige Anrufe ein.

Bei einer 78 Jahre alten Frau aus dem Rems-Murr-Kreis hatten die Täter Erfolg: Die alte Dame übergab ihnen fast 40 000 Euro. Die Betrüger hatten sie angerufen und ließen sie glauben, die Tochter der Dame habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Ihr drohe jetzt eine Gefängnisstrafe, die durch die Zahlung einer Kaution abgewendet werden könne. Ferner behaupteten die Betrüger, das Geld werde am folgenden Tag von einer Versicherung der Tochter zurückerstattet.

Diese Tipps gegen Telefonbetrug gibt die Polizei:

Die Polizei vermutet, dass die Täter durch Telefonbucheinträge mit alten, kurzen Telefonnummern und altmodisch klingenden Vornamen auf ihre Opfer aufmerksam werden. Sie rät, am Telefon niemals Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preiszugeben. Angerufene sollten sich nicht unter Druck setzen lassen und für Rückrufe nie die Rückruftaste oder Nummern, die die Anrufer ihnen durchgeben, benutzen.

Stattdessen sollten Angerufene die örtliche Polizeidienststelle unter den altbekannten Nummern oder dem Notruf 110 verständigen. „Die Polizei fordert niemals von Ihnen Geld oder Wertgegenstände“, so eine Mitteilung. Außerdem rät die Polizei, Wertgegenstände nicht griffbereit zu Hause, sondern in einem Bankschließfach aufzubewahren.