Aktuell rufen viele Betrüger an, die sich als Polizisten ausgeben. Foto: 7aktuell/Max Rühle (Symbolbild)

Mehr als 60 betrügerische Anrufe hat die Polizei bis zum frühen Dienstagnachmittag schon gezählt: Die Betrüger lassen wieder die Leitungen glühen, die Polizei warnt vor den Maschen.

Stuttgart - Eine richtig massive Anrufwelle bahnt sich offenbar aktuell in Stuttgart an: Telefonbetrüger versuchen seit Montag, mit erfundenen Geschichten das Vertrauen älterer Menschen zu gewinnen und ihnen Geld abzunehmen. „Bis jetzt wissen wir zum Glück noch von keinem Fall, in dem die Täter Erfolg hatten“, sagt die Polizeisprecherin Monika Ackermann. Bis zum frühen Dienstagabend zählte die Polizei gut 80 Anrufe, die gemeldet wurden.

Keine Geschichten von Corona-Infektionen mehr

Anders als vor gut zehn Tagen, als kurz ein neuer Trick aufflammte, kommen die Betrüger in der aktuellen Welle wieder „ganz klassisch“ daher, erläutert die Polizistin: Sie geben sich entweder als Angehörige in finanziellen Notlagen aus oder behaupten, von der Polizei zu sein. Im ersteren Fall spricht man vom Enkeltrickbetrug: Dabei erzählen sie von einem Wohnungskauf oder einem Unfall oder eine ähnliche Geschichte. In allen Fällen behaupten sie, ganz dringend schnell Bargeld zu benötigen. Häufig beginnen solche Anrufe mit „Weißt Du, wer hier ist?“ Nennt der oder die Angerufene dann einen Namen, bestätigen die Betrüger diesen – und haben sich so die Identität eines Angehörigen erschlichen. Vor kurzem hatten Betrüger es vereinzelt versucht, ihre Opfer mit Geschichten von Corona-Infektionen zur Herausgabe von Geld zu überreden. Das komme nun nicht mehr vor.

Oft werden Opfer tagelang mit Anrufen traktiert

Bei der Masche der falschen Polizeibeamten sagen die Betrüger, sie seien von der Polizei und wüssten, dass in das Haus des Angerufenen ein Einbruch geplant sei. Deswegen würde die Polizei kommen und Geld und Wertsachen in Sicherheit bringen. Auch dass das Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei, weil dort ein Betrüger sitze, behaupten die Anwender dieser Masche gerne.

Vergangenes Jahr wurden 1,8 Millionen Euro erbeutet

„Wir hoffen, dass es dabei bleibt und keine neuen Opfer um ihr Geld gebracht werden“, sagt die Polizeisprecherin Monika Ackermann. Oft komme das erst nach einigen Tagen heraus. „So haben wir das erst neulich erlebt, dass jemand zwei oder drei Tage lang bearbeitet wurde“, fügt sie hinzu. Auch melden manche Opfer sich nicht bei der Polizei, weil sie sich schämen. Im vergangenen Jahr machten Telefonbetrüger Beute in Höhe von 1,8 Millionen Euro.