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Arbeitnehmervertreter und Werkleitung des Mercedes-Benz-Werks in Untertürkheim setzen sich in einer neu geschlossenen Betriebsvereinbarung für sichere Jobs ein.

Stuttgart - Arbeitnehmervertreter und Werkleitung des Mercedes-Benz-Werks in Untertürkheim setzen sich für sichere Jobs am Standort ein. „Gemeinsames Ziel ist der langfristige Erhalt von Beschäftigung und der Entwicklung des Standorts durch zukunftsfähige und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze auch über den Abschluss der C-Klassen-Neuordnung Ende 2015 hinaus“, heißt es in einer neu geschlossenen Betriebsvereinbarung. Damit reagiert das Unternehmen auf die anhaltende Verunsicherung in der Belegschaft, nachdem es Anfang Dezember die Verlagerung der C-Klasse-Montage von Sindelfingen nach Bremen und nach Tuscaloosa in den USA bekanntgegeben hatte.

Dagegen hatten Tausende Beschäftigte in Sindelfingen und Untertürkheim tagelang demonstriert, vergangene Woche sicherte Daimler daraufhin allen rund 37.000 Beschäftigten am Standort Sindelfingen zu, bis Ende 2019 auf Entlassungen zu verzichten. Für die rund 21.000 Beschäftigten am Motoren- und Komponentenwerk in Untertürkheim gilt der Kündigungsschutz nicht, "wir wollten aber Klarheit darüber, welche Rolle das Werk künftig spielt", sagt Wolfgang Nieke, der zum 1. Januar Helmut Lense als Betriebsratsvorsitzenden ablöst. Dahinter steht die Befürchtung, dass mit der 2014 beginnenden C-Klasse-Verlagerung auch die Achsen- und Motorenfertigung in die USA abwandern könnten.

Nach der aktuellen Vereinbarung müsste das Unternehmen wegfallende Aufgaben zumindest ersetzen. "Das Werk Untertürkheim bleibt Hauptstandort für Entwicklung und Produktion von Motoren, Achsen und Getriebe der Mercedes-Benz-Pkw", sagte Nieke. 2010 will der Betriebsrat mit der Werkleitung darüber verhandeln, welche alternativen Antriebstechnologien zukünftig am Standort produziert werden könnten. Nach Informationen unserer Zeitung plant Daimler, sein Berliner Werk als Zentrum für den Bau von Elektromotoren zu etablieren. Nieke zufolge ist das letzte Wort in Sachen alternative Antriebstechnologien aber noch nicht gesprochen.