Die Zentrale von Daimler Truck hat nun einen eigenen Betriebsrat. Foto: AFP/THOMAS KIENZLE

Die erstmaligen Betriebsratswahlen in den Zentralen der Mercedes-Benz-Group und der Truck AG brachten der IG Metall unterschiedliche Ergebnisse: In einem Fall ging die absolute Mehrheit verloren – im anderen bleibt sie erhalten.

Die erstmaligen Betriebsratswahlen nach der Konzernspaltung im Bereich der Zentrale der Daimler Truck AG sind für die IG Metall noch recht günstig verlaufen. Ihre Liste kam auf 16 von 31 Sitzen – was dem Stärkeverhältnis vor vier Jahren in der früheren Daimler Zentrale entspricht. Zwei Sitze gingen zudem an den Absprachepartner „UAG2006“.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: IG Metall verfehlt absolute Mehrheit

Acht Mandate holten „Die Unabhängigen“, je zwei die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) und die „Neue Perspektive“ sowie einen Sitz die Liste „AL2022“. Die Beteiligung der knapp 5000 Wahlberechtigten betrug trotz der Einschränkungen durch die Pandemie 39 Prozent. Sie lag damit auf dem Niveau von 2018 und war höher als jetzt in der Mercedes-Benz-Zentrale (34 Prozent der ungefähr 10 000 Wahlberechtigten). Die IG-Metall-Listenführerin und Betriebsratsvorsitzende Carmen Klitzsch-Müller sieht im Ergebnis bei Daimler Truck die „Bestätigung einer modernen Arbeitnehmerpolitik der IG Metall“, wie sie unserer Zeitung sagte.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: IG Metall kann Rechte auf Distanz halten

In der Mercedes-Benz-Zentrale hatte die IG-Metall-Liste die absolute Mehrheit verfehlt. Von 37 Sitzen holte sie 17 Mandate. Acht Sitze gingen an die neue Liste „Wir beim Stern“, auf der auch 13 Führungskräfte kandidiert hatten.

2018 hatte die IG Metall in der damaligen Daimler-Zentrale genau 47 Prozent Zustimmung erzielt – und mit 22 von 41 Sitzen ebenso knapp die absolute Mehrheit im Betriebsratsgremium geholt.