Tesla-Chef Elon Musk: kein Freund von Gewerkschaften Foto: AFP/Odd Andersen

Die Tesla-Belegschaft hat zügig einen Betriebsrat gewählt. Das Ergebnis zeigt: Das Management des amerikanischen E-Auto-Herstellers hat es schlau angefangen, die IG Metall auf Sparflamme zu halten.

Grünheide - Gleich zu Beginn der bundesweiten Betriebsratskampagne hat die Tesla-Belegschaft am Standort Grünheide östlich von Berlin ihre Arbeitnehmervertretung gewählt. Durchgesetzt hat sich die arbeitgeberfreundliche und zuvor mit großem Aufwand unterstütze Liste Gigavoice.

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Die Bezirksleiterin der IG Metall Berlin-Brandenburg, Birgit Dietze, nennt die Wahl bei Tesla dennoch eine „gelungene Premiere“. Das Ergebnis sei ein „großer Erfolg für die demokratische Arbeitskultur“, lobt sie mit Blick auf Tesla-Chef Elon Musk, der Mitbestimmung eher ablehnt. Überraschend habe „die in weiten Teilen dem Management nahe stehende Liste“ die Stimmenmehrheit von 50 Prozent verfehlt. Nur durch die Besonderheiten der Wahlregeln habe sie eine „hauchdünne Sitzmehrheit im Betriebsrat“ und werde mit den anderen drei Listen kooperieren müssen. Konkret stellt Gigavoice nun zehn Sitze im 19-köpfigen Gremium.

IG Metall hatte keine eigene Liste am Start

Wahlberechtigt waren rund 2500 Mitarbeiter – insgesamt 12 000 Arbeitsplätze sind geplant. Im Vorfeld hatte die IG Metall den frühen Termin kritisiert, weil der Personalaufbau noch in vollem Gange ist. Vor allem im produzierenden Bereich, wo üblicherweise die Kernklientel der IG Metall tätig ist, fehlt ein großer Teil der Belegschaft. So trat die Gewerkschaft mit keiner eigenen Liste an. Dies haben Dietze zufolge die Mitglieder entschieden; sie hätten mit Kollegen, die nicht in der IG Metall sind, auf gemeinsamen Listen zur Wahl antreten wollen – die Gewerkschaft wurde ausgebremst.